Dtsch Med Wochenschr 1930; 56(35): 1474-1476
DOI: 10.1055/s-0028-1125900
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Liquor und Spätsyphilis1)

Annelise Wittgenstein
  • Aus der III. Medizinischen Universitätspoliklinik Berlin. (Direktor: Geh. Med.-Rat Prof. Goldscheider.)
1) Nach einem im Verein für Innere Medizin am 6. I. 1930 gehaltenen Vortrag.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

Die mehr als 10jährige Beobachtung mehrfach liquoruntersuchter Patienten der asymptomatischen Spätlatenz ergab

  1. eine Spontansanierung pathologischer Liquoren oder eine Spontanerkrankung normaler Liquoren in der Spätlatenz kommt zwar vor, ist aber selten.

  2. Im Gegensatz zu den liquornormalen Patienten zeigten sich bei den liquorpathologischen Syphilispatienten im Laufe der Jahre in der Mehrzahl der Fälle Ausfallserscheinungen am Zentralnervensystem.

  3. Bei der Spätsyphilis ist die gemischt spezifisch-unspezifische (mit Fieberkuren verbundene) Behandlung der rein spezifischen überlegen.

  4. Der durch therapeutische Maßnahmen dauernd sanierte Liquor scheint die gleich günstige Prognose zu geben wie der primär normale.

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