Dtsch Med Wochenschr 1930; 56(34): 1423-1428
DOI: 10.1055/s-0028-1125884
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Prognose der Puerperalen Pyaemie

Robert Schröder
  • Aus der Universitäts-Frauenklinik in Kiel
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Aus dieser Uebersicht über das gesamte klinische Material von fast 20 Jahren und der restlosen Erfassung aller einschlägigen Fälle läßt sich also sagen, daß die Prognose der durch Schüttelfröste charakterisierten Fälle, soweit sie nicht intra oder unmittelbar post partum oder post abortum auftreten, sich durch die Gesamtmortalitätszahl von 45% ausdrückt. Betrachtet man jedoch alle diejenigen Fälle, bei denen nicht von vornherein jede Heilung aussichtslos ist, sondern die in einem, wenn auch schweren, aber doch noch behandlungsfähigen Zustand eingeliefert werden, so ist die Heilungschance, wenn man alle diese Fälle zusammenfaßt, 68,5% bzw. die Mortalität 31,5%. Und nimmt man nur diejenigen, die man manchmal schon von vornherein, vor allem aber retrospektiv als wirklichschwer ansehen würde, so ist immer noch die Heilungschance 50%. Bei allen unseren Heilbestrebungen, seien es die intravenöse Farbstofftherapie oder die der verschiedensten Silberpräparate, sei es die Serumtherapie oder sei es die operative Therapie der Venenunterbindung — stets müssen wir, wenn wir die Therapie in ihren Erfolgen glaubhaft machen wollen, an einem genügend großen Material diese Ziffern der Spontanheilung mindestens erreichen, logischerweise aber überschreiten, wenn man die Brauchbarkeit der Maßnahmen beweisen will.

    >