Dtsch Med Wochenschr 1930; 56(22): 913-915
DOI: 10.1055/s-0028-1125723
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Zur Diagnose und Therapie der gonorrhoischen Arthritis

Otto Kingreen
  • Aus der Chirurgischen Universitätsklinik in Greifswald. (Direktor: Geh.-Rat Pels-Leusden)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei der gonorrhoischen Arthritis muß so früh wie möglich eine zweckentsprechende Behandlung einsetzen. Diese Forderung stößt oft auf Schwierigkeiten, da es häufig im Anfangsstadium einer akuten oder subakuten Gelenkerkrankung sehr schwer zu entscheiden ist, ob wirklich eine gonorrhoische Gelenkmetastase vorliegt. Nur unter Hinzuziehung aller modernen diagnostischen Hilfsmittel wird es möglich sein, rechtzeitig allen differentialdiagnostischen Schwierigkeiten zu begegnen. Ist die Gonorrhoe als Ursache des Gelenkleidens festgestellt, so darf man mit einer entsprechenden Behandlung, sowohl des Primärsitzes, wie insbesondere der Metastase im Gelenk, nicht zögern. Unter den vielen therapeutischen Mitteln soll besonders die Röntgenstrahlenbehandlung und die Biersche Stauung in erster Linie Berücksichtigung finden. Bei Säuglingen und Jugendlichen wird man eventuell der Vakzinebehandlung den Vorzug geben müssen. Unsere Hauptaufgabe besteht darin, mit konservativen Behandlungsmethoden, eventuell in den verschiedensten Kombinationen, dem Patienten ein bewegliches Gelenk zu schaffen und ihm eine Operation zu ersparen. Abgesehen von den ganz bösartigen Fällen werden wir einen guten Heilerfolg erwarten können, wenn wir neben der Entzündungsbehandlung mit bewährten Mitteln auch der Gelenkfunktion die gebührende Aufmerksamkeit schenken.

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