Dtsch Med Wochenschr 1930; 56(12): 465-468
DOI: 10.1055/s-0028-1125578
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Diagnose und Behandlung der Patellarfrakturen

Carl Goebel in Breslau
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Publication Date:
27 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Der Verdacht auf Patellarfraktur hat bei jedem Kniebluterguß aufzusteigen. Die Diagnose der Patellarfraktur hat auf die Größe der Diastase, das Mitergriffensein des Reservestreckapparats, die Stellung (Kantung) der Bruchstücke einzugehen, ferner soll an die Möglichkeit eines oberen oder unteren Sehnenabrisses und an das Vorliegen eines rezidivierenden Bruches gedacht werden.

Für die Behandlung ist in jedem Fall die Krankenhausaufnahme besser. Der Allgemeinpraktiker kann bei geringer oder fehlender Diastase und bei Erhaltensein des Reservestreckapparats durch eventuelle Entleerung des Blutergusses, Heftpflasterverbände, Extensionsverbände, frühzeitige Massage usw. gute Erfolge erzielen.

Bei jeder stärkeren Diastase und Zerstörung des Reservestreckapparats ist der Kranke dem Fachchirurgen zuzuführen. Die blutige Naht ist das Normalverfahren unter Schonung der Knorpellage, bzw. des Gelenks, möglichster Ausschaltung des Streckapparats (eventuell durch Nagelextension), aber auch Erhaltung der Beugefähigkeit durch Verband in leichter Beugung und frühzeitige Bewegungen.

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