Dtsch Med Wochenschr 1928; 54(3): 92-94
DOI: 10.1055/s-0028-1124949
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Bedeutung der Monozyten bei der experimentellen Tumorerzeugung1)

E. Haagen
  • Aus dem Zellforschungslaboratorium der Bakteriologischen Abteilung des Reichsgesundheitsamtes in Berlin-Dahlem
1) Vortrag, gehalten auf dem 1. Internationalen Kongreß für experimentelle Zellforschung in Budapest, September 1927.
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Publication Date:
13 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Monozyten können als die Träger des mutmaßlichen Tumoragens angesprochen werden.

2. Zur erfolgreichen Uebertragung der Hühnersarkome genügen aus dem Blute von Sarkomhühnern gewonnene Monozyten allein.

3. Eine Tumorübertragung gelingt auch mit den aus Sarkomkulturen isolierten monozytären Amöboidzellen, dagegen nicht mit den ebenso gewonnenen Fibroblasten.

4. Normale Monozyten erwerben die Fähigkeit, im Huhn eine Sarkombildung herbeizuführen, wenn sie vorher mit allein unwirksamen Sarkomfiltraten vorbehandelt werden. Bei Verwendung von Fibroblasten kommt es nie zur Tumorbildung.

5. Spritzt man frische oder gezüchtete normale Monozytenkulturen zusammen mit stark verdünnter arseniger Säure Hühnern ein, so erhält man äußerst bösartige Sarkome, solche dagegen nie mit Fibroblasten.

6. Das Ens malignitatis dürfte ein nur intrazellulär in wirksamer Form vorkommender chemischer Stoff sein, vielleicht ein Enzym, Ferment oder Vitamin. Es entsteht auf einen exogenen Reiz hin, der auch chemischer Natur ist, aber nur die Rolle eines Aktivators oder Katalysators spielen dürfte.

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