Dtsch Med Wochenschr 1932; 58(48): 1876-1878
DOI: 10.1055/s-0028-1123802
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Verteilung der zu azyklischen Blutungen führenden Erkrankungen der Frau auf die einzelnen Lebensjahrzehnte

Ein Beitrag zu den besonderen Morbiditätsverhältnissen des WeibesK. Tietze - Assistent der Klinik
  • Universitäts-Frauenklinik in Kiel. Dir.: Prof. R. Schröder
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die mit azyklischen Blutungen einhergehenden Erkrankungen werden ihrer Frequenz nach von zwei großen ätiologischen Gruppen beherrscht, nämlich von den Schwangerschaftsfolgen (Abortus incompletus, Extrauteringravidität usw. inklusive Endometritis post abortum) und den bösartigen Tumoren (in erster Linie das Ca. colli).

2. Die erste Gruppe wirkt sich in der Zeit vor, die zweite in der Zeit nach Eintritt der Klimax aus. Diese Jahre bedeuten also auch darin einen Wechsel, und zwar, wie wir uns ausdrücken möchten, von einer spezifischen zu einer unspezifischen Morbidität; denn das, was ja ätiologisch in so überragender Weise an dem Zustandekommen azyklischer Blutungen in der Zeit vor der Klimax beteiligt ist, hängt schicksalshaft mit der Natur und der biologischen Aufgabe des Weibes direkt zusammen, während ja der Krebs eine für die Frau keineswegs geschlechtsspezifische Erkrankung ist. Diese spezifische Morbidität der Frau läßt sich ungefähr in Parallele setzen mit den männlichen Berufskrankheiten.

3. Die glanduläre Hyperplasie des Endometriums bei Follikelpersistenz folgt in ihrer Frequenz in den einzelnen Lebensjahrzehnten ganz eigenen und besonderen Gesetzen.