Dtsch Med Wochenschr 1932; 58(40): 1569-1571
DOI: 10.1055/s-0028-1123691
Medizinische Kinemato- und Photographie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

VII. Die Bewegungen des Dickdarms einschließlich des Wurmfortsatzes im röntgenkinematographischen Bilde1, 2

H. Wildegans in Berlin-Nowawes 1 Unter redaktioneller Mitarbeit von Prof. Dr. A. W. Fischer und Priv.-Doz. Dr. E. Herz in Frankfurt a. M. Nr. I, D. m. W. Nr. 14; Nr. II, D. m. W. Nr. 21; Nr. III, D. m. W. Nr. 24; Nr. IV, D. m. W. Nr. 28; Nr. V, D. m. W. Nr. 33; Nr. VI, D. m. W. Nr. 36. 2 Vorgetragen auf dem Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, 30. III. 1932.
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Röntgenkinematographie ist sehr geeignet, die Kenntnis von den Kolonbewegungen weitgehend zu fördern. Die Untersuchungen bringen Klarheit darüber, daß sowohl im proximalen wie im distalen Kolon Antiperistaltik beobachtet wird. Diese Antiperistaltik — der Ausdruck einer aktiven muskulären Bewegung — führt im proximalen Dickdarm zu rhythmisch folgenden hin- und herfließenden Wellen in Form von Pendel- und Mischbewegungen und verursacht auch im distalen Dickdarmabschnitt einen über weite Strecken des Darmes oralwärts laufenden Rücktransport. Außer den Pendelbewegungen werden im proximalen Teil ausgesprochene Knetbewegungen beobachtet. Der Ablauf der großen Kolonbewegung, die durch Hypophysenhinterlappenpräparate, am besten Pituigan, ausgelöst werden kann, ihr Zusammenhang mit der Darmentleerung sowie die Defäkation wurden einwandfrei beobachtet. Schließlich haben die Filmaufnahmen die Frage von der großen Eigenbeweglichkeit des Wurmfortsatzes in positivem Sinne gelöst.