Dtsch Med Wochenschr 1932; 58(35): 1360-1361
DOI: 10.1055/s-0028-1123619
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Entzündliche Rektumstrikturen durch Lymphogranuloma inguinale1

K. Lutz - Direktor der Abteilung
  • Aus der Chirurgischen Abteilung des Städt. Krankenhauses in Berlin-Pankow
1 Gekürzt wiedergegeben nach einem Vortrag in der Berliner Chirurgischen Gesellschaft, vom 11. I. 1932.
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die althergebrachte Meinung, daß die entzündlichen Strikturen des Mastdarmes vorwiegend gonorrhoischer, tuberkulöser oder syphilitischer Natur wären, muß revidiert werden. 2. Eine große Anzahl dieser Strikturen ist vielmehr bedingt durch eine Späterkrankung der Mastdarmwand und ihrer Umgebung an Lymphogranuloma inguinale und kann durch die als spezifisch anzusprechende Freische Intrakutanprobe als solche leicht nachgewiesen werden. 3. Der tiefe Sitz und das vorwiegende Vorkommen bei Frauen hängt mit dem topographisch-anatomischen Aufbau des Lymphsystems der Genital- und Anorektalregion der Frau zusammen. 4. Die Behandlung ist erst konservativ, bestehend in einer vorsichtigen Bougierkur in Verbindung mit Spül- und Diathermiebehandlung am besten mit einer Spezialmastdarmheizsonde. Führt, die konservative Behandlung nicht zum Ziel, kommt die Anlegung eines Anus praeternaturalis in Verbindung mit Bougier- und Spülbehandlung in Frage. Führt auch diese nicht zum Ziel, kommt nur die radikale Ausrottung des ganzen erkrankten Mastdarmabschnittes, am besten durch die hohe Abdominosakralamputation, in Frage.

    >