Dtsch Med Wochenschr 1938; 64(52): 1861-1865
DOI: 10.1055/s-0028-1123500
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Testung mit Rheumaallergeninen bei Ekzemkranken

H. Th. Schreus, H. Hüllstrung
  • Hautklinik der Medizinischen Akademie in Düsseldorf. Direktor: Prof. H. Th. Schreus
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Publication Date:
01 September 2009 (online)

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Zusammenfassung

Es war uns nicht möglich, festzustellen, inwieweit der positive Ausfall der Testung hinweisend ist für die Pathogenese rheumatischer Erkrankungen. Wie aus den Tabellen zu entnehmen ist, richteten wir unser Augenmerk auch immer in der Anamnese auf allergische Krankheiten, vorzugsweise solche rheumatischer Natur. Einige Male wurden in der Aszendenz rheumatische Krankheiten festgestellt. Auch gaben einige Patienten an, schon einmal Rheuma gehabt zu haben; in keinem Fall litten die Patienten aber unter unserer Beobachtung an Rheumatismus. Es konnte daher nicht geprüft werden, ob nach Entzug der bei Testung positiv gefundenen Nahrungsstoffe eine Besserung des Rheumaleidens eingetreten wäre. Sicher ist aber, daß bei unseren Ernährungsversuchen niemals ein echter Rheumatismus ausgelöst wurde oder auch nur Anfälle leichter Art sich einstellten.

Sofern man den Gudzentschen Anschauungen und Erklärungen über die Pathogenese rheumatischer Erkrankungen folgen will, wären die bei unseren Hautkranken wie bei Hautgesunden gefundenen positiven Reaktionen gegen die verschiedensten Allergenine mit allergischer Disposition zu erklären, oder aber man müßte nach Gudzent annehmen, daß es sich bei unseren Hautkranken wie Hautgesunden um latente Rheumakranke handele, bei denen die mehr oder weniger bekannten Bedingungen der Umwelt noch nicht gegeben waren, um die Krankheit auch klinisch manifest werden zu lassen.

In Anbetracht der Tatsache, daß aber Ekzeme und Rheumatismus keineswegs häufig, sondern sogar selten zusammentreffen, scheinen uns die Anschauungen Gudzents, soweit sie sich auf den Ausfall von Hauttesten mit Nahrungsallergeninen stützen, nicht ausreichend begründet.