Dtsch Med Wochenschr 1938; 64(50): 1798-1800
DOI: 10.1055/s-0028-1123486
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Uliron bei subakuter und chronischer Gonorrhoe der Frau

Hilde D. Müller - Assistentin der Klinik
  • Universitäts-Frauenklinik in Kiel. Direktor: Prof. E. Philipp
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Publication Date:
01 September 2009 (online)

Zusammenfassung

Uliron war in vier Fünftel der damit behandelten subakuten und chronischen Go.-Erkrankungen von guter Wirkung. Über die Spezifität des Mittels und über Dauererfolge wird sich jedoch erst nach längerer Beobachtungszeit etwas Sicheres aussagen lassen. Bei einer täglichen Dosis von dreimal zwei Tabletten = 3,0 und einer Gesamtdosis von 24,0 in zwei Stößen wird es gut vertragen, auch von hochfieberhaft Erkrankten, Schwangeren und Wöchnerinnen. Auch die Neugeborenen, deren Geburt nach der Ulironmedikation erfolgte, und den Säuglingen, deren Mütter es während der Stillperiode erhielten, wiesen keinerlei Störungen, die auf Uliron zurückzuführen waren, auf. Um Schädigungen durch Kumulationswirkung zu vermeiden, sollte nach unserer Meinung Uliron nur in Stößen von je 12,0 maximal gegeben werden, die höchstens zweimal, am besten nur einmal wiederholt werden sollten, jedoch wegen der langsamen Ausscheidung des Medikaments erst nach Ablauf von sieben bis zehn Tagen. Wenn die Abstriche nicht im Laufe der ersten Woche nach Beginn der Ulironbehandlung negativ werden, ist eine Wiederholung des Ulironstoßes meist zwecklos und bietet außerdem den Nachteil, daß eine Ulironfestigkeit eventuell hervorgerufen werden kann. Akute Go.-Infektionen sprechen auch nach unseren Beobachtungen, die wir hier nicht gesondert geschildert haben, nicht auf Uliron an, sodaß man in solchen Fällen auf dieses Mittel, auch aus den oben genannten Gründen, verzichten sollte.