Dtsch Med Wochenschr 1935; 61(36): 1429-1432
DOI: 10.1055/s-0028-1122541
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zum Röntgenbild der Psittakosis-Pneumonie

Ludwig Stehr - Oberarzt des Institutes
  • Röntgeninstitut des Städtischen Rudolf Virchow-Krankenhauses in Berlin. Direktor: Prof. H. Cramer
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Publication Date:
02 September 2009 (online)

Zusammenfassung

Die bisher getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Papageienkrankheit (Einfuhrverbot) haben die Gefahr neuer Endemien nicht gebannt. Die Seltenheit und die Gefährlichkeit der Erkrankung müssen jeden Arzt veranlassen, das in seinem Rahmen Mögliche zur frühzeitigen Erkennung der Erkrankung beizutragen.

Der Röntgenologe muß das außerordentlich charakteristische Thoraxbild kennen, das sich durch ein oder mehrere, oft weit voneinander gelegene Verschattungen des Lungengewebes in Keilform und von völlig gleichmäßiger, feinst-fleckiger Dichte erweist. Rasches Auftreten und Verschwinden sowie Wiederauftreten an anderen Stellen gehören zur Besonderheit dieser Verschattungen.

Eine Abgrenzung gegenüber dem Bilde unspezifischer Pneumonien ist in der Regel möglich.

Das klinische Bild der sputumarmen Pneumonie mit geringem, im Gegensatz zum Röntgenbild stehendem, physikalischem Befund und schweren, hochfieberhaften, meist mit Benommenheit einhergehenden Zeichen im Verein mit der Anamnese (familiäre Erkrankung, Haltung von Vögeln) ergänzt das Zustandekommen der Diagnose, die schließlich durch die bakteriologische Untersuchung gänzlich gesichert wird.