Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(44): 1317-1320
DOI: 10.1055/s-0028-1121342
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Vergleichende Untersuchungen über die tuberkulöse Pleuritis in der Vor- und Nachkriegszeit1

K. H. Pfeffer, G. Weitzel
  • Medizin. Abteilung des Städt. Krankenhauses Mannheim (Chefarzt: Priv.-Doz. Dr. med. habil. H. Hahn)
1 Ausführliche Ergebnisse: G. Weitzel, Inauguraldissertation. (Heidelberg 1948).
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Am Krankengut des Städtischen Krankenhauses Mannheim aus den Jahren 1938/39 und 1945—1947 wird gezeigt, daß die spezifischen exsudativen Pleuritiden in der Nachkriegszeit eine erhebliche absolute und relative Zunahme erfahren haben, die zum Teil auf der starken Häufung tuberkulöser Neuerkrankungen, zum Teil auf vermehrter Bereitschaft zu exsudativer Entzündung der Pleura beruhen dürfte. Dabei überwiegt zahlenmäßig das männliche Geschlecht. Am meisten betroffen sind das jugendliche Alter, die Berufsgruppen der Arbeiter (VK.) und der Angestellten und Beamten (NK.). Anschließend wird die Frage der tuberkulösen Ätiologie der idiopathischen Pleuritis, sowie die Bedeutung von Anamnese, Fieber, Blutbild, BKS. und Exsudatbefunden für die Diagnose berührt. Die vorhandenen tbc. Herde zeigen in der Mehrzahl das Bild früher Stadien der Infektion. Eine raschere Miterfassung der Pleura in der Nachkriegszeit ist wahrscheinlich. Untersuchungen über Behandlungsdauer, Verhalten des Körpergewichts und des Behandlungserfolges zeigen eindeutig eine zunehmende Schwere der Krankheitsverläufe in der Nachkriegszeit, wobei das männliche Geschlecht in besonderem Maße betroffen ist.

    >