Zusammenfassung
Die im Schrifttum niedergelegten Schäden, insbesondere Nervenlähmungen nach Einspritzung
von chininhaltigen Arzneimitteln sind zahlenmäßig bei der weiten Verbreitung der parenteralen
Chinintherapie gering.
Nach einer eigenen Auszählung kamen auf etwa 5000 Einzeleinspritzungen je eine (vermeidbare)
Radialislähmung und auf je 750 Injektionen eine Abszeßbildung. Schädigungen des Hüftnerven
wurden nie beobachtet.
Die beobachteten Schäden sind vermeidbar, wenn die notwendige Sorgfalt angewandt wird,
d. h. wenn chininhaltige Arzneimittel nur vom Arzt und nur intraglutäal mit genügend
langer Nadel eingespritzt werden. Bei diesem Vorgehen ist die Behandlung der Lungenentzündung
mit Einspritzung von Chinin ungefährlich und erzielt gegenüber der rein symptomatischen
Behandlung eine wesentliche Verkürzung der Krankheitsdauer, eine Verringerung der
Zahl der Komplikationen und eine Herabsetzung der Sterblichkeit.