Dtsch Med Wochenschr 1939; 65(23): 913-916
DOI: 10.1055/s-0028-1120544
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Wirkungen des 1-Phenyl-2-methylamino-propan (Pervitin) am Menschen

W. Seifert
  • Medizinischen Poliklinik der Universität Leipzig. Direktor: Prof. Schoen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

Pervitin hat eine lang anhaltende psychisch-analeptische Wirkung, es steigert den Blutdruck, erhöht das Atemvolumen und den respiratorischen Quotienten. In der praktisch erprobten Dosierung von 3—15 mg traten keine toxischen Erscheinungen auf; bei niedrigen Dosen von 3—6 mg wurde lediglich der psychisch-analeptische Effekt bemerkt, Kreislauf und Atmung werden erst bei höheren Dosen über 6 mg erkennbar beeinflußt. — Therapeutisch ist Pervitin wegen seiner psychisch-stimulierenden Wirkung bei Mattigkeit, hypotonischen, asthenischen sowie exogen bedingten depressiven Zuständen und in der Rekonvaleszenz erfolgreich verwendbar. Als Kreislaufmittel kommt es nur dann in Frage, wenn die psychische Wirkung gleichzeitig erwünscht ist. Vorsicht in der Dosierung ist zur Vermeidung unerwünschter Unruhe und von Schlafstörungen erforderlich.