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DOI: 10.1055/s-0028-1120337
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Die Bedeutung des Cardiazolkrampfes für die Diagnose der erblichen Epilepsie
Versuche an krampfbereiten und nichtkrampfbereiten KaninchenPublication History
Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung
1. Cardiazolkrampf und spontaner epileptischer Anfall stimmen überein. Verstärkte Nachwirkungen beim Cardiazolkrampf sind die Folge von Überdosierung, d. h. von Überschreitung der Krampfschwellendosis.
2. Epileptiker reagieren, allgemein betrachtet, auf eine weit geringere Dosis Cardiazol mit einem generalisierten Krampf als Nichtepileptiker.
3. Es muß scharf unterschieden werden zwischen Alt- und Jungtieren. Bei Jungtieren hat sich die durch den Cardiazolversuch geprüfte Kampfbereitschaft als viel größer erwiesen, auch bei den Nichtepileptikern, als bei ausgewachsenen Individuen.
4. Eine Minimaldosis Cardiazol, bei der nur der Epileptiker und jeder Epileptiker krampft, gibt es deshalb nicht, weil die Krampfbereitschaft gerade beim Epileptiker sehr starken intra-individuellen Schwankungen unterworfen ist.
5. Bei den organischen Hirn- und Rückenmarkserbkrankheiten, die weiterhin geprüft wurden (Schüttellähmung, spastische Spinalparalyse, Syringomyelie), scheint keine erhöhte Krampfbereitschaft zu bestehen.
Eine eingehendere Darstellung dieser Versuche, die mit Unterstützung des Reichsforschungsrates durchgeführt werden, wird an anderer Stelle erfolgen.