Zusammenfassung
Es wird über einen seltenen, autoptisch gesicherten Fall von geschwulstartiger Silikose
mit ungewöhnlich scharfliniger Begrenzung der isolierten großen „Geschwulst“ knoten
bei einem 61jährigen früheren Hauer berichtet. Die Erkrankung war trotz Vorliegens
einer Röntgenserie bis zum Schluß als Lungengeschwulst angesehen worden. Der Fall
bietet ein lehrreiches Beispiel für die differentialdiagnostischen Unterscheidungsmöglichkeiten
zwischen geschwulstartiger Silikose und Tumor, gleichzeitig aber auch für die mannigfachen
Schwierigkeiten und Irrtumsquellen, denen der nicht sehr erfahrene Untersucher ausgesetzt
ist. Dennoch ist es gerade auch für den praktischen Arzt wesentlich, die Staublungenerkrankung
zu erkennen, die ja als Berufskrankheit zu den meldepflichtigen Krankheiten gehört.
Hierzu ist die Berücksichtigung der Berufsanamnese (Staubgefährdung) von vornherein
von ausschlaggebender Bedeutung. Sie war im mitgeteilten Fall völlig außer acht gelassen
worden.