Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(51): 1896-1899
DOI: 10.1055/s-0028-1119996
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Erfahrungen mit einem neuen Verzögerungsinsulin

H. W. Bellwinkel
  • Inneren Abteilung des Knappschaftskrankenhauses Bochum-Langendreer (Ehemaliger Direktor: Prof. Dr. Oberdisse)
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über Erfahrungen mit einem neuen Verzögerungsinsulin, dem Long-Insulin der Farbwerke Hoechst, berichtet, die bei 50 Umstellungen auf dieses Präparat gewonnen wurden.

Das Insulin hat sich uns in vielen Fällen zur Erzielung einer ausgeglichenen Stoffwechsellage und zur Vermeidung einer 2. Injektion bei schweren und mittelschweren Fällen von Diabetes mellitüs bewährt.

Das Maximum der Wirkung liegt in den Nachmittagsstunden, etwa 8 Stunden nach der Injektion. Aus diesem Grunde muß die Hauptmenge der Kohlenhydrate auf die Mittags- und 15-Uhr-Mahlzeit konzentriert werden, ohne daß sich die Kohlenhydratmenge ändert.

Es werden im Durchschnitt 5 Einheiten, Long-Insulin mehr benötigt als die Summe der vorher in 2 Injektionen pro die gegebenen Einheiten. Auffallend ist, daß selbst große Mengen Insulin (bis 110 E) in 1 Injektion gegeben werden können und gut vertragen werden. Hypoglykämische Reaktionen sind selten; das Wohlbefinden der Patienten ist besonders hervorzuheben.