Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(51): 1893-1896
DOI: 10.1055/s-0028-1119995
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Wandlungen der Karzinomgefährdung in der Schweiz

seit der Jahrhundertwende und deren Erklärung durch vorgetäuschte AltersdispositionH. R. Schinz, Th. Reich
  • Radiotherapeutischen Klinik und Poliklinik des Kantonsspitals Zürich (Direktor: Prof. Dr. H. R. Schinz)
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird im Überblick über eine in der „Oncologia” erscheinende größere Untersuchung über die Wandlungen der Karzinomgefährdung in der Schweiz seit der Jahrhundertwende referiert.

Die Arbeit ist eine Fortsetzung der Betrachtungen über die Altersdisposition der Karzinome in der Schweiz auf Grund der Karzinomsterbestatistik des Jahres 1952.

Dort entscheiden sich die Bearbeiter des Problems, die Altersdisposition als eine vorgetäuschte anzunehmen, d. h. für den Zeitpunkt des Auftretens der Karzinome wird nicht das Alter des Organismus verantwortlich gemacht, sondern die Größe der im Mittel aufgenommenen kanzerogenen Einzeldosis pro Zeiteinheit.

Daher wird nicht mehr von einer Altersdisposition der Karzinome gesprochen, sondern von einer Karzinomgefährdung.

Es zeigt sich, daß sich die mit der früheren Auffassung einer Altersdisposition ergebenden Widersprüche zwischen den einzelnen Lokalisationen, wie Gipfelbildung, Verschiebung der Gipfelbildung im Verlauf der Jahrzehnte usw., durch die neue Auffassung einer Karzinomgefährdung einheitlich erklären lassen.

Dabei hilft vor allem die Methode, nicht mehr wie früher die Häufigkeit der verschiedenen Altersklassen miteinander zu vergleichen, sondern die Häufigkeitsentwicklung einer Jahrgängerklasse im Verlauf der Jahrzehnte zu verfolgen.