Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0028-1119924
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Der Salz- und Wasserhaushalt und seine zentrale Stellung in der Urämiebehandlung im Kindesalter1
1 Herrn Prof. Dr. Walter Keller zum 60. Geburtstag.Publication History
Publication Date:
03 May 2009 (online)
Zusammenfassung
Ausgehend von neueren Erfahrungen, daß der Tod in der Urämie weniger auf eine Vergiftung durch Eiweißabbauprodukte als vielmehr auf eine Dekomposition des ionalen Gefüges des Körpers zurückzuführen ist, wird die Aufgabe der Therapie darin gesehen, das normale Flüssigkeitsvolumen und die normale ionale Zusammensetzung der Körperflüssigkeiten bis zur Wiederherstellung der Nierenfunktion aufrecht zu erhalten. Voraussetzung einer solchen Therapie sind lediglich wiederholte Bestimmungen von Natrium, Chlor und Bikarbonat im Blut sowie sorgfältige Messungen des Körpergewichtes, aus denen, wie an einem Beispiel gezeigt wird, die Gesamtionenkonzentration des Organismus, die ionale Struktur des extra- und intrazellulären Raumes sowie etwaige Defizite oder Überschüsse von Körperwasser berechnet werden können.
Es wird auf die Pathophysiologie des Salz-Wasserhaushaltes in der Urämie und in der Rekonvaleszenz der Urämie, der akuten und chronischen Glomerulonephritis sowie der nekrotisierenden Nephrosen eingegangen und die Möglichkeiten einer Beseitigung der jeweils vorhandenen Störungen besprochen.
Die Gefahren einer Über- bzw. Unterdosierung von Wasser wie von Salzen werden an Beispielen aufgezeigt, die Möglichkeiten einer Berechnung der Verschiebungen im Salz-Wasserhaushalt dargestellt und gleichzeitig Anhaltspunkte für eine überschlagsweise Berechnung der therapeutisch notwendigen Wasser- und Salzmengen gegeben.
Die Notwendigkeit einer gleichzeitigen Behandlung von Herz- und Kreislaufstörungen und von Infektionen wird herausgestellt.
Die Diätetik in der Urämie und in der Rekonvaleszenz wird kurz erörtert.