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DOI: 10.1055/s-0028-1119745
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Medikamentöse Ganglienblockade zur Verbesserung der Röntgendiagnostik der Harnwege
Publication History
Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung
Zur Prüfung der medikamentösen, vagotropen Ganglienblockade auf die Harnwege wurden pyelographische, urethrozystographische und kinematographische Untersuchungen durchgeführt.
Bei 190 Ausscheidungspyelographien und bei 98 retrograden Darstellungen wurden wegen ungenügender oder undeutlicher Nierenbeckenfüllung, wegen enger Beckenkelchsysteme, schmaler Kelchhälse, ungenauer Papillenimpressionen oder bei schlechter Ureterdarstellung während der Untersuchung 30 mg Buscopan intravenös gegeben. Nach 3 bis 5 Minuten konnte eine bessere Darstellung des Nierenbeckens bzw. der Ureteren, oder eine Krampflösung bei 128 intravenösen und bei 62 retrograden Pyelographien beobachtet werden.
Bei urethrozystographisch festgestellten Verengerungen der hinteren Urethra des Mannes zeigte das Präparat keinen Effekt.
Durch kinematographische Studien wurde bei intravenöser und retrograder Füllung nachgewiesen, daß es durch die Blokkersubstanz vorübergehend zum Sistieren der Nierenbeckenperistaltik kommt. Bis zum Abklingen der Wirkung, die etwa 20 bis 30 Minuten anhält, bleiben Spasmolyse und Herabsetzung des Arbeitsrhythmus bestehen.
Bei schweren Pyelonephritiden wurde keine Erweiterung enggestellter Kelchhälse erzielt. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um ödematöse Schwellungen.
Die vagotrope Ganglienblockade ermöglicht eine genauere Differentialdiagnostik zwischen Spasmus und Schwellung im Beckenkelchsystem.
Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.