Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(27/28): 1089-1091
DOI: 10.1055/s-0028-1119313
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Der Serum-Stickstoff/Aszites-Stickstoff-Quotient, ein differentialdiagnostischer Hinweis

Kurt Seidel
  • Medizinischen Universitäts-Klinik Leipzig (Direktor: Prof. Dr. M. Bürger)
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Der von M. Bürger inaugurierte Serum-Stickstoff/Aszites-Stickstoff-Quotient ist in Verbindung mit den klinischen Untersuchungen ein wertvoller differentialdiagnostischer Hinweis für die Aszitesätiologie.

Er ist am höchsten bei dem durch Hypoproteinämie, Pfortaderthrombose und Leberzirrhose hervorgerufenen Aszites, am niedrigsten bei Karzinom- und Tuberkulose-Aszites. Der Befund bei kardial bedingtem Aszites liegt zwischen diesen Werten.

Beim Vorliegen von Kombinationsformen ist zu beachten, daß eine Hypoproteinämie beim entzündlichen (Tbc) oder Karzinom-Aszites eine Erniedrigung des Aszites-N-Wertes und dadurch eine Erhöhung des Quotienten bewirkt. Treten zu einem Karzinom-Aszites mechanische Faktoren, wie Kompression, bzw. eine Thrombose der Vena portae, so kommt es ebenfalls zu einer Erhöhung des Serum-N/Aszites-N-Quotienten. Das Hinzutreten entzündlicher Erscheinungen zu einem mechanisch bedingten Aszites bewirkt einen Anstieg des Aszites-Stickstoffes und damit eine Erniedrigung des Serum-N/Aszites-N-Quotienten.

Gehäufte Punktionen führen zu einem Eiweißschwund und damit auch zu Verschiebungen des Serum-N/Aszites-N-Quotienten.