Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(31/32): 988-990
DOI: 10.1055/s-0028-1117369
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die Behandlung des Magengeschwürs mit Succus liquiritiae

(Vorläufige Mitteilung)Ernst Schulze, Rudolf Franke
  • Med. und Nervenklinik der Med. Akad. an der Justus-Liebig-Hochschule Gießen (Direktor: Prof. Dr. Dr. H. Bohn)
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Publikationsdatum:
05. Mai 2009 (online)

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Zusammenfassung

Orale Gabe von Succus liquiritiae in Tagesdosen von 40 bis 60 g vermag selbst größte kallöse Magengeschwüre in auffallend kurzer Zeit zu völliger Heilung zu bringen. Eine besondere Magendiät erübrigt sich dabei. Die Kur kann auch ambulant durchgeführt werden. Bei Ulcus duodeni scheinen die therapeutischen Ergebnisse mit Succus liquiritiae nach vorläufigen Beobachtungen weniger eindrucksvoll zu sein. Eine abschließende Beurteilung ist zur Zeit noch nicht möglich. Wenigstens die Hälfte aller mit Succus liquiritiae behandelten Kranken reagiert hierauf mit einer erheblichen Blutdrucksteigerung. Die Blutdrucksteigerung wird anscheinend durch bestimmte Störungen des Wasser- und Mineralhaushalts, die durch Succus liquiritiae bewirkt werden und die sich vornehmlich als Kochsalz- und Wasserretention manifestieren (desoxycorticosteronähnliche Wirkung), hervorgerufen. Es empfiehlt sich infolgedessen, während einer Succuskur die Kochsalzzufuhr zu beschränken.