Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(48): 1505-1508
DOI: 10.1055/s-0028-1117283
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Bedeutung und Indikationsbereich des Pandigal im Vergleich zu Strophanthin und Digitoxin

Fritz Berghöfer
  • Bathildiskrankenhaus Bad Pyrmont (Leitender Arzt: Dr. Lohaus)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

Es werden zunächst die pharmakologischen Grundlagen bei den drei wesentlichsten Herzglykosiden aufgezeigt und ihre Unterschiede besprochen. Dabei ergibt sich, daß Strophanthin einen sehr schnell einsetzenden, aber bald abklingenden, Wirkungseffekt hat, Digitoxin einen langsameren Wirkungseintritt, der jedoch sehr lange vorhält, und Pandigal etwa in der Mitte zwischen den beiden erstgenannten Medikamenten steht.

Im zweiten Teil wird die klinische Anwendbarkeit der genannten Herzglykoside generell und an Hand von charakteristischen Fällen besprochen. Der Indikationsbereich der drei Medikamente wird gegeneinander abgegrenzt und andererseits die Kombinationsmöglichkeit des Strophanthin mit Pandigal besonders hervorgehoben. Ausdrücklich betont wird die Notwendigkeit einer individuellen Dosierung, die nach Ansicht des Verfassers beim Pandigal bisher meist zu niedrig gewählt wurde.

Die hauptsächlichsten Vorzüge des Pandigal werden in der geringen Gefahr toxischer Kumulation, der individuellen Applikationsmöglichkeit — peroral, rektal oder intravenös — und der sehr guten Verträglichkeit gesehen. Die geringe Haftfestigkeit bei guter Haftfähigkeit gestattet jederzeit eine Kombination mit Strophanthin oder einen Übergang auf Strophanthin, so daß auch bei akuten kardialen Zwischenfällen die Verabfolgung eines sofort wirkenden Herzmittels wie des Kombetins nicht versperrt ist.