Zusammenfassung
Es wird über klinische Beobachtungen an brustkrebskranken Frauen berichtet, aus denen
hervorgeht, daß die Lebenserwartung jüngerer, noch menstruierender Frauen weniger
hoch ist als die älterer Patientinnen. Dies scheint mit der Follikulinwirkung zusammenzuhängen,
die den Verlauf der Erkrankung offenbar ungünstig beeinflußt. Eigene Untersuchungen
haben ergeben, daß in der Anamnese jüngerer Frauen prämenstruelle Brustbeschwerden
in einem auffallend hohen Prozentsatz vorkommen. Es wird angenommen, daß bei solchen
Frauen, Krebsdisposition vorausgesetzt, der Hyperfollikulinwirkung eine unheilvolle
Rolle auch bei der Entstehung des Brustkrebses zukommt. Als praktische Schlußfolgerung
wird bei jüngeren, noch menstruierenden Frauen nach der Radikaloperation des Mamma-Ca's,
sofern es sich um ein vorgeschritteneres Stadium handelt, die prophylaktische Nachbehandlung
mit Testosteron in Kombination mit einer Röntgenbestrahlung durchgeführt.