Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(10): 308-311
DOI: 10.1055/s-0028-1116655
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Kritisches zur Wirkungsbreite der Neuraltherapie (Heilanästhesie)

M. Ratschow
  • II. Med. Klinik der Martin-Luther-Univ. Halle-Wittenberg (Direktor: Prof. Dr. Ratschow)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Mai 2009 (online)

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Zusammenfassung

  1. Zur Erstellung verbesserter Anhalte für die Beurteilung der Heilanästhesie wurden in der II. Medizinischen Klinik der Universität Halle von 12 Ärzten gut 1000 Kranke nach gemeinsamen Richtlinien behandelt.

  2. Die Indikation gaben alle schmerzhaften Zustände am Kopf ohne sichere Ursachenquelle, ferner die Cholezystopathien, das Ulcus ventriculi und duodeni, der akute Darmbrand und sämtliche Schmerzzustände rheumatischer Art in Muskeln und Gelenken.

  3. Besondere Aufmerksamkeit widmeten die Untersucher dem von Huneke beobachteten „Sekunden-Phänomen”. Deshalb wurde zur Durchführung der Therapie auch ausschließlich das von Huneke eingeführte Impletol verwendet.

  4. Die schon früher gesicherten Ergebnisse der Heilanästhesien in Form der von Ratschow eingeführten Novocain-Azetylcholin-Therapie bestätigten sich erneut.

  5. Das „Sekunden-Phänomen” nach Huneke wurde in 7,2% der Fälle beobachtet. Seine Realität ist dadurch bewiesen, doch wird es so lange ein Zufallstreffer bleiben, bis Methoden geschaffen sind, welche erlauben, ein neurales Störungsfeld zu erkennen und zu sichern.

  6. Differenzen in der bilateralen Quaddel-Resorptionszeit können ebenso wie Differenzen in der bilateralen Oberflächentemperatur nach i.v. Injektion von Nikotinsäure Basis und Ausgang solcher Methoden werden.

  7. Die Theorie des „Sekunden-Phänomens” wird kurz gestreift.