Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(3): 84-87
DOI: 10.1055/s-0028-1116591
Gesundheitsfürsorge und Arbeitsmedizin

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Eine neuerliche Erweiterung der Aluminose

H. Mödder, Th. Schmitt
  • Institut für gerichtliche und soziale Medizin der Universität Köln (Direktor: Obermedizinalrat Dr. M. Schwellnus) und der Röntgenabteilung des St.-Franziskus-Hospitals Köln (Leit. Arzt: Dr. H. Mödder)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei der Untersuchung von 97 Arbeitern eines Aluminiumschmelzwerkes ergab sich, daß bei der Fabrikation von Aluminiumlegierungen schwere Lungenschädigungen vorkommen. Von 36 in der sogenannten Umschmelze beschäftigten Arbeitern leiden drei unter einer schweren reinen Lungenzirrhose, einer mit zusätzlicher Tbc, einer unter einer beginnenden Fibrose und acht unter einer mehr oder weniger leichten „Verstaubung” der Lunge. Außerdem sind noch fünf vorwiegend tuberkulös erkrankt, wobei die Möglichkeit einer Lungenveränderung im Sinne der oben beschriebenen Zirrhose offen gelassen werden muß. Eine „Verstaubung” wurde hauptsächlich bei den sehr lange in der Umschmelze tätigen Arbeitern festgestellt. Weiterhin fällt die Schwere des Befundes bei der klinischen Untersuchung und der durch den spiro-ergometrischen Apparat nach Knipping erhobene Befund auf, wogegen das Röntgenbild, verglichen mit den Röntgenbefunden bei den übrigen Pneumokoniosen, nicht so intensive Veränderungen zeigt. Trotzdem sieht man im Röntgenbild in den Spätfällen einige für die Schädigung durch Aluminium charakteristische Besonderheiten. In einem der Fälle zeigt das Röntgenbild eine bislang bei Aluminiumschädigungen der Lunge noch nicht beschriebene diffuse, gleichmäßige, kleinfleckige Tüpfelung der Ober- und Mittelfeder ohne nennenswerte Hilusbeteiligung.

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