Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(25): 1007-1008
DOI: 10.1055/s-0028-1115599
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Wie verhält man sich bei einer Pantocainvergiftung?

Heinz Lüllmann, Karl Mündnich, Christa Schumacher
  • Hals-, Nasen-, Ohrenklinik (komm. Leiter: Priv.-Doz. Dr. K. Mündnich) und dem Pharmakologischen Institut (Direktor: Prof. Dr. G. Kuschinsky) der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

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Zusammenfassung

In Tierexperimenten werden zwei verschiedene Vergiftungsbilder nach Pantocaininjektion demonstriert. 1. Zentralnervöse Erscheinungen, die durch Atemlähmung zum Tode führen und mit Barbituraten und künstlicher Beatmung überwunden werden können, was aus der Literatur bekannt ist. 2. Akutes Herzversagen infolge einer Hemmung der Erregungsausbreitung und des Erregungsrückganges in der Kammermuskulatur bei intakter Reizbildung.

In dem Bestreben, ein Antidot zu finden, konnte experimentell gezeigt werden, daß Adrenalin imstande ist, die Herzveränderungen für die Dauer seiner Wirkung aufzuheben.

Da somit beide Vergiftungsformen unterschiedliches therapeutisches Handeln erfordern, ist die schnelle diagnostische Trennung von größter Bedeutung.

Auf prophylaktische Maßnahmen bei der Anwendung von Pantocain wird eingegangen.