Dtsch Med Wochenschr 1975; 100(45): 2313-2316
DOI: 10.1055/s-0028-1106540
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Endoskopische Polypektomie im oberen Verdauungstrakt

Ergebnisse und klinische BedeutungEndoscopic polypectomy of the upper gastro-intestinal tract: results and clinical featuresM. Singer, R. Busse, H.-J. Seib, K. Elster, R. Ottenjann
  • I. Medizinische Abteilung (Gasttoenterologie und Hepatologie) und Pathologisches Institut des Städtischen Krankenhauses München Neuperlach und Pathologisches Institut der Städtischen Krankenanstalten Bayreuth
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. April 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei 160 Patienten im Alter von 24 bis 81 Jahren wurden insgesamt 247 Polypen aus dem oberen Verdauungstrakt endoskopisch durch Elektroresektion abgetragen und 240 geborgen. Das histologische Substrat war sehr vielfältig. Vergleiche histologischer Befunde der Biopsiepartikel mit dem Histologiebefund des Gesamtpolypen nach Polypektomie ergaben bei 41 von 87 Magenpolypen unterschiedliche Ergebnisse. Die Komplikationsrate der endoskopischen Polypektomie betrug 1,6%. Bei drei Patienten kam es zu einer Nachblutung, die konservativ gestillt wurde. Bei einem Patienten wurde eine operative Gefäßumstechung durchgeführt. Perforationen und letale Komplikationen wurden nicht beobachtet. Bei drei Patienten mit hyperplasiogenen Magenpolypen wurde gleichzeitig je eine »border-line lesion«, ein Frühkarzinom Typ I und ein Adenokarzinom gefunden. 13 Patienten mit hyperplasiogenen Polypen wurden innerhalb eines Jahres nachuntersucht. Acht von ihnen hatten keine Polypen mehr, drei hatten erneut hyperplasiogene Magenpolypen. Bei einer Patientin wurde 4 Monate später ein Siegelringzellkarzinom des Magens gesehen. Patienten mit hyperplasiogenen Polypen haben möglicherweise ein erhöhtes Krebsrisiko. Halbjährliche endoskopische Kontrollen sind daher bei ihnen indiziert.

Summary

247 polyps were removed by electroresection through an endoscope (and 240 recovered) in 160 patients, aged 24-81 years. The histological substrate varied widely. Comparison of histological findings in the biopsy specimen with those of the entire polyp after polypectomy gave differing results in 41 of 87 gastric polyps. Complication rate of endoscopic polypectomy was 1.6%: postoperative bleeding occurred in three, which was treated conservatively, while in one patient ligation of a blood vessel by laparotomy became necessary. There were no perforation or lethal complications. Among three patients with hyperplasiogenic gastric polyps a »borderline lesion« was found in two (early carcinoma type I; adenocarcinoma). In 13 other patients with hyperplasiogenic polyps follow-up examination after one year revealed recurrence in three, absence of polyps in eight. In one patient a small gastric carcinoma (about 1 cm in diameter) was discovered four months later. It is possible that patients with hyperplasiogenic polyps are at a higher risk of cancer. Six-monthly endoscopic observation is, therefore, indicated.

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