Die Bedeutung der endoskopisch-radiologischen Cholangiographie bei Cholestase und Postcholezystektomie-Syndrom

Zusammenfassung

An 103 vergleichend untersuchten Patienten mit Gallenwegserkrankungen werden die Grenzen der konventionellen präoperativen Untersuchungsmethoden der Gallenwege erkennbar. Nur 27% der Patienten wiesen beim Vergleich mit der endoskopisch-retrograden Cholangiographie (ERC) gleichlautende Befunde auf. In 20% der Fälle ergaben sich falsch-negative Befunde, und in 55% der Untersuchungen war mittels der konventionellen Cholangiographie eine beurteilbare Anfärbung der Gallenwege nicht zu erzielen. Die Lumenweite des Choledochus kann als diagnostischer Parameter herangezogen werden. Sie korreliert mit dem Ausmaß der Cholestase. Als normale Lumenweite wurde mittels der ERC im suprapankreatischen Verlauf des Ductus choledochus ein Durchmesser von 6,29 ± 1,92 mm ermittelt. Die untersuchten cholezystektomierten Patienten wiesen ohne Ausnahme größere Lumenweiten auf. Die Grenze zur Cholestase liegt bei 13–14 mm.

Summary

In a group of 103 patients with biliary tract disease only 27% had findings on ERC which were concordant with the operative observations. False-negative results were present in 20%, while in 55% conventional cholangiography did not provide enough opacification for exact diagnosis. The size of the common bile-duct lumen correlated with the degree of biliary stasis. It can, therefore, be used as a good diagnostic indicator. The normal lumen diameter as measured by ERC was 6.29 ± 1.29 mm in the suprapancreatic part of the common bile-duct. All cholecystectomised patients had a dilated lumen, the borderline value for biliary stasis being at 13–14 mm.