Zusammenfassung
14 Patienten mit Gallensteinen wurden im Durchschnitt 15 Monate lang mit Chenodesoxycholsäure
(CDC) behandelt. Mit Ausnahme eines verkalkten Solitärkonkrementes lagen röntgenologisch
nichtschatten-gebende Steine vor. Nach 12- bzw. 15monatiger Therapie lösten sich die
Steine bei zwei Patienten vollständig auf, bei vier weiteren wurden sie deutlich kleiner,
bei den übrigen veränderte sich die Größe der Steine nicht. Bei den Patienten, bei
denen eine Litholyse eintrat, lagen fünfmal multiple Steine und einmal ein nichtverkalktes
Solitärkonkrement vor. Bei einem Patienten, der vor Therapiebeginn vorübergehend ein
negatives Cholezystogramm gezeigt hatte, trat während der Behandlung eine Gallenblasenperforation
auf. Das Mittel wurde von allen Patienten gut vertragen. Bei zwei Patienten kam es
zu einem Verschwinden, bei neun zu einer deutlichen Besserung der abdominellen Beschwerden.
Einzige erkennbare Nebenwirkung waren bei fünf Patienten gelegentlich Diarrhöen, die
sich jedoch prompt zurückbildeten, wenn die Behandlung vorübergehend unterbrochen
oder die Dosis reduziert wurde. Bei fünf von sieben Patienten, bei denen eine Analyse
der Galle eine Cholesterinübersättigung ergab, normalisierte sich die Löslichkeit
der Galle für Cholesterin. Die Serumtriglyceride fielen bei zehn von elf untersuchten
Patienten ab, am stärksten bei fünf mit einer Hyper-triglyceridämie. Damit verbunden
war eine Abnahme der Prä-β-lipoprotein- und der Chylomikronenfraktion. Das Serumcholesterin
ließ keine eindeutigen Veränderungen erkennen.
Summary
Chenodeoxycholic acid (CDCA) was administered for an average of 15 months to 14 patients
with gall-stones. The gall-stones were radiolucent in all but one instance (solitary
calcified stone). Stones dissolved completely after 12 and 15 months of therapy, respectively,
in two patients, while in four the size of the stones diminished. No change occurred
in the remaining patients. In five patients multiple stones dissolved, while in one
a radiolucent solitary stone dissolved. In one patient, with a negative cholecystogram
for a time before being treated with CDCA, the gall-bladder perforated while on treatment.
CDCA was well tolerated by all patients: upper abdominal discomfort disappeared during
CDCA treatment in two patients and improved in nine. Only sideeffect was occasional
mild diarrhoea in five patients. Bile was analysed in seven patients, super-saturation
with cholesterol being found in five. Biliary lipid composition became normal during
CDCA treatment in these five patients. Serum triglyceride levels fell during CDCA
administration in ten of eleven patients in which serum measurements were made; the
greatest fall occurred in the five patients with hypertriglyceridaemia. The fall in
triglyceride levels was associated with a diminution of the pre-beta-lipoprotein fraction
and the chylomicron fraction. No significant change occurred in serum cholesterol
levels.