Dtsch Med Wochenschr 1975; 100(27): 1461-1464
DOI: 10.1055/s-0028-1106408
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Das Atemverhalten Parkinson-Kranker mit überwiegender Akinese unter der Therapie mit Decarboxylase-geblocktem L-Dopa

Respiratory functions in Parkinsonian patients with predominant akinesia during treatment with decarboxylase-blocked L-dopaF. Oppel, U. Hüttemann
  • Neurochirurgische Klinik der Freien Universität Berlin, Klinikum Steglitz (Direktor: Prof. Dr. W. Umbach)
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

An 30 Parkinson-Patienten wurde die Wirkung von Decarboxylase(DC)-geblocktem L-Dopa im Mischungsverhältnis 4 : 1 auf die Lungenfunktion mit Hilfe der Spirographie erfaßt. Es gelang, eine extrapulmonal bedingte restriktive Ventilationsstörung (Schwäche der Atemmuskulatur) mit einer Reduktion der Vitalkapazität um im Mittel 31,9% gegenüber den altersgemäßen Sollwerten um 9% zu steigern. Insgesamt nahm die Vitalkapazität um 0,21 Liter zu. Diese Zunahme beruht auf einer Steigerung der inspiratorischen Kapazität und damit auf einer Zunahme des aktiven Teils des Atmungsablaufes. Weitere Unterstützung erfährt die Besserung der restriktiven Ventilationsstörung durch einen Rückgang der Ventilationseinbußen bei der absoluten Sekundenkapazität (Tiffeneau). Dieser Wert nahm um 0,32 Liter zu. Gleichzeitig blieb die relative Sekundenkapazität (FEV1/VC) unverändert, was die Beeinflussung einer restriktiven Ventilationsstörung beweist. Das Atemzugvolumen und damit auch das Atemminutenvolumen bei gleichbleibender Frequenz nahm um 0,07 bzw. um 1,17 Liter zu. Dieses Ergebnis kann vorerst nur mit Einschränkung bewertet werden, es weist aber auf eine Steigerung der Stoffwechsellage bei wiedergewonnener Beweglichkeit durch die Therapie hin. Für alle Ergebnisse mit Ausnahme der Frequenz und des Atemminutenvolumens konnte statistische Signifikanz erreicht werden (2 α = 0,01).

Summary

The effect of decarboxylase (DC)-blocked L-dopa (proportion of 4 : 1) on respiratory function was tested by spirometry in 30 patients with Parkinson's disease. It was possible to improve restrictive ventilatory abnormalities of extra-pulmonary origin (weakness of respiratory musculature). Vital capacity (VC) increased by 0.21 litre. This increase was due to a raised inspiratory capacity and thus an increase in the active part of ventilation. Forced expiration volume (FEV1) was improved by 0.32 litre, FEV1/VC remaining unchanged, which demonstrates that the restrictive ventilatory abnormality was affected. Inspiratory volume (VT) and minute volume at constant respiratory rate increased by 0.07 and 1.171, respectively. These results must be interpreted with caution, but they suggest a raised metabolic level with regained mobility during treatment. All quoted results, except those of respiratory rate and minute volume, were statistically significant (2α = 0.01).

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