Dtsch Med Wochenschr 1977; 102(37): 1303-1308
DOI: 10.1055/s-0028-1105497
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Retrolentale Fibroplasie

Eine retrospektive StudieRetrolental fibroplasia: retrospective studyP. Schmitz-Valckenberg, U. Knoop
  • Augenklinik des Universitätsklinikum der Gesamthochschule Essen (Direktoren: Prof. Dr. Dr. h. c. G. Meyer-Schwickerath und Prof. Dr. Th. N. Waubke) und Städtisches Kinderkrankenhaus Köln (Direktor: Prof. Dr. H. Ewerbeck)
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Die retrolentale Fibroplasie ist eine iatrogene Späterkrankung bei unreifen oder dystrophen Neugeborenen, die einer Sauerstoffbehandlung unterzogen wurden. Ätiologisch von Bedeutung scheinen Blutaustauschtransfusionen zu sein, die die Sauerstoffbindungskurve verändern. Die Sauerstofftherapie bedarf einer exakten Kontrolle, die nur in speziell ausgerüsteten Abteilungen durchgeführt werden kann. Die Netzhautveränderungen bis hin zum Vollbild der retrolentalen Fibroplasie sind durch rasche Progredienz gekennzeichnet. Eine Erstuntersuchung durch einen Ophthalmologen ist deshalb bereits im Alter von vier Wochen notwendig. Wenn Veränderungen im Sinne einer beginnenden retrolentalen Fibroplasie nachgewiesen werden, sollte zweiwöchentlich nachuntersucht werden, damit bei Progression therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden können.

Summary

Retrolental fibroplasia (RLF) is an iatrogenic disease of immature or dystrophic newborns who had been given oxygen treatment. Exchange transfusions seem to be of aetiological importance because they change the oxygen dissociation curve. Oxygen treatment of the newborn requires exact monitoring which can be done only in specially equipped departments. The retinal changes, up to the full-blown picture of RLF, progress rapidly. Ophthalmological control is, therefore, necessary as early as four weeks of age. If early RLF changes are demonstrated serial examinations every two weeks are indicated so that, if progression is demonstrated, treatment can be instituted.