Dtsch Med Wochenschr 1978; 103(15): 655-657
DOI: 10.1055/s-0028-1104493
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Immunfluoreszenz-Test in der Diagnostik der »Pilzzüchterlunge«*

Immunofluorescence test in the diagnosis of mushroom worker's lungU. Noster, K. H. Schulz, B. M. Hausen
  • Abteilung für Allergologie und Berufsdermatosen, Universitäts-Hautklinik Hamburg (Leiter: Prof. Dr. K. H. Schulz)
* Mit dankenswerter Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft
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Publication History

Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei der Anzucht des seit einigen Jahren auf dem europäischen Markt angebotenen Austernseitlings (Pleurotus Florida) werden große Mengen von Sporen frei. Die Inhalation dieser Pilzsporen kann bei den mit der Ernte beschäftigten Personen zu grippeähnlichen Symptomen mit pulmonaler Beteiligung führen. Es handelt sich hierbei um eine der »Farmerlunge« vergleichbare allergische Erkrankung, bei der Immunkomplexmechanismen pathogenetisch eine wesentliche Rolle spielen. Nur bei ausreichend hohem Antikörperspiegel können im Serum von Erkrankten mit Hilfe des Ouchterlony-Tests präzipitierende Antikörper nachgewiesen werden. Das war daher auch nur bei einem von acht unserer Patienten möglich. Um eine empfindlichere Methode zum Antikörpernachweis zu finden, wurde die indirekte Immunfluoreszenztechnik eingesetzt. Mit diesem Verfahren konnte bei allen klinisch Erkrankten der Nachweis der spezifischen Serum-Antikörper erbracht werden. Die Vorteile dieser Methode liegen gegenüber der Geldiffusion nach Ouchterlony in der größeren Empfindlichkeit bei gleicher Spezifität und in der einfachen Bestimmung der Immunglobulinklasse. Außerdem ist der Test zeitsparend und einfach zu handhaben.

Summary

Growing and harvesting a new edible mushroom (Pleurotus florida mushroom — oyster mushroom) liberates a high amount of spores the inhalation of which causes symptoms similar to those of >farmer's lung<. The Ouchterlony test detects precipitins against antigens of the spore membrane only in cases with high serum antibody levels, i. e. only one in eight sufferers from the disease had a positive antibody test. Because of this, indirect immunofluorescence was used as a more sensitive method for serum antibody detection: all mushroom workers with clinical symptoms were found to have precipitating antibodies. The test is, therefore, superior to the Ouchterlony one, is simpler and saves time. Furthermore, the immunoglobulin class can easily be obtained at the same time.

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