Zusammenfassung
Der Rückgang der Häufigkeit von Zwillingsgeburten beruht ausschließlich auf einer
Abnahme der Geburten zweieiiger Zwillinge (ZZ). Wie die Prüfung von Urmaterial aus
Baden-Württemberg von 1955 bis 1972 ergab, ist die Abnahme der ZZ-Geburten nur zum
geringen Teil durch Änderungen der Alters- und Geburtenrang-Verteilung der Mütter
erklärbar. Dagegen ist anzunehmen, daß ZZ-Mütter in höherem Maße unter fruchtbareren
Frauen anzutreffen sind, deren Anteil unter den Müttern bei allgemein praktizierter
Geburtenbeschränkung zurückgeht, so daß auch ZZ-Geburten seltener werden. Außerdem
ist die Möglichkeit eines negativen Einflusses von Ovulationshemmern auf die Anzahl
von Doppelovulationen in Betracht zu ziehen.
Summary
The decrease in the frequency of twin births depends solely on the decrease of dizygotic
twins (ZZ). Examination of birth registration forms in Baden-Württemberg from 1955
to 1972 showed that the decrease of ZZ births is only partially due to changes in
maternal age and parity. On the other hand one can assume that the proportion of women
with genetically determined increased fertility, to whom ZZ mothers largely belong,
is reduced among mothers due to widespread contraceptive practice so that ZZ births
are also rarer. In addition, the possibility that ovulation inhibitors may have a
negative influence on the numbers of double ovulations must also be considered.