Zusammenfassung
Um zu klären, ob eine körperliche Ausbelastung eher am Fahrradergometer oder an der
Kletterstufe gelingt, wurden Doppelbelastungen im Abstand von 3 Stunden in randomisierender
Folge an 79 Probanden durchgeführt: 13 Ärzten, 44 Patienten und 22 Sportlern. Die
Belastungsdauer an der Kletterstufe war im Mittel der drei untersuchten Gruppen um
250% länger als am Fahrradergometer. Entsprechend zeigten die Belastungspulssummen,
die Erholungspulssummen und die Belastungsindizes Werte, die zweieinhalb bis dreifach
höher lagen als am Fahrradergometer. Als Zeichen für die Vergleichbarkeit der Leistung
bei den beiden Belastungsarten ergaben sich im Mittel keine signifikanten Unterschiede
in den erreichten Herzfrequenzen, obwohl die Belastungsdauer an der Kletterstufe länger
war. Am Fahrradergometer wurde von 67% der Probanden als Abbruchgrund periphere Muskelermüdung
angegeben, während nur 8% an der Kletterstufe deshalb die Belastung abbrachen. Zur
Überprüfung dieses Parameters wurde die Lactatkonzentration vor und während der Belastung
bestimmt. Dabei ergab sich, daß während Fahrradergometerbelastung die Lactatkonzentration
um 6,7 mmol/l gegenüber nur 0,78 mmol/l an der Kletterstufe anstieg. Aus der Untersuchung
geht hervor, daß die Aussagefähigkeit der Belastung am Fahrradergometer durch die
lokale muskuläre Ermüdung in den Beinen eingeschränkt wird. An der Kletterstufe lassen
sich dagegen deutlich längere Belastungszeiten erzielen. Das hat praktische Bedeutung
insbesondere für die Koronarpatienten, die erst bei hoher körperlicher Belastung Beschwerden
und im Elektrokardiogramm Ischämiereaktionen zeigen.
Summary
Repeat exercises (three hours apart) on a bicycle ergometer and a vertical step-ladder
were performed in a randomised series on 79 subjects: 13 doctors, 44 patients and
22 sportsmen. Duration of exercise was on average 250% longer in the three groups
on the step-ladder than the bicycle. Correspondingly, exercise-pulse sums, recovery-pulse
sums and exercise indices were two-and-a-half to three times higher than on bicycle
ergometry. As a sign of comparability of the exercise by the two methods there was,
on average, no significant difference with regard to the final heart rate, although
duration of exercise was longer on the step-ladder. 67% of subjects discontinued the
exercise because of peripheral muscle fatigue on the bicycle ergometer, compared with
only 8% on the step-ladder. During bicycle ergometry lactate concentration rose by
6.7 mmol/l compared with only 0.78 mmol/l during step-ladder exercise. These results
indicate that the value of bicycle ergometry exercise is limited by muscle fatigue
in the legs: step-ladder exercise can be extended much longer. The practical significance
is that patients with coronary heart disease especially have symptoms and/or ECG changes
of ischaemia only at higher levels of physical exercise.