Zusammenfassung
Hintergrund Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) stellt eine der häufigsten Ursachen für
Erblindung im höheren Lebensalter dar. Nahrungsergänzungsmittel auf Basis der AREDS2-Formulierung
gelten als evidenzbasierte Maßnahme zur Verlangsamung des Krankheitsfortschreitens
bei intermediärer AMD.
Ziel Ziel dieser Untersuchung war es, die Zusammensetzung frei verkäuflicher Nahrungsergänzungsmittel,
die mit einem Nutzen für die AMD werben, systematisch mit der originalen AREDS2-Formel
zu vergleichen und quantitative Abweichungen zu erfassen.
Methoden Im Rahmen einer Marktanalyse wurden in Deutschland verfügbare Produkte identifiziert,
die eine unterstützende Wirkung bei AMD beanspruchen. Die auf den Verpackungen deklarierten
Inhaltsstoffe und Dosierungen wurden mit den in der AREDS2-Studie verwendeten Referenzwerten
verglichen.
Ergebnisse Die Mehrheit der analysierten Präparate zeigte deutliche Abweichungen von der AREDS2-Formulierung.
Im Mittel lagen die Konzentrationen von Vitamin C um 52,3%, von Vitamin E um 61,2%
und von Zink um 40,1% unter den empfohlenen Mengen. Nur eine Minderheit der Produkte
entsprach in Dosierung und Zusammensetzung vollständig den Referenzwerten.
Schlussfolgerung Es bestehen erhebliche Unterschiede in der Zusammensetzung frei erhältlicher AREDS2-Präparate.
Die Einführung einheitlicher Deklarationsstandards und regulatorischer Vorgaben erscheint
erforderlich, um die Vergleichbarkeit zu verbessern und die evidenzbasierte Anwendung
in der klinischen Praxis zu unterstützen.
Schlüsselwörter
AREDS2 - AMD - Prävention - Nahrungsergänzungsmittel