Klin Monbl Augenheilkd
DOI: 10.1055/a-2529-0057
Übersicht

Prospektives internationales Register für Treatment Exit Options in Uveitis (TOFU) – die ersten 5 Jahre

Artikel in mehreren Sprachen: deutsch | English
1   Augenheilkunde, Augenzentrum am St. Franziskus-Hospital Münster, Deutschland
2   Augenheilkunde, Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Essen, Deutschland
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David J. Fink
3   Augenheilkunde, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Deutschland
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Jennifer Dell
3   Augenheilkunde, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Deutschland
,
Moritz Berger
4   Institut für medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Deutschland
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Matthias Schmid
4   Institut für medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Deutschland
,
Robert P. Finger
3   Augenheilkunde, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Deutschland
5   Augenheilkunde, Universität Mannheim, Deutschland
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TOFU-Studiengruppe
› Institutsangaben

Finanzierung: Das TOFU-Register wurde gefördert durch das BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung; Förderkennzeichen: 01GY1903) und durch die Stiftung Auge der DOG (Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft). Das Pilotprojekt zum Bildgebungsmodul wurde von Retina.net finanziert. Das Pilotprojekt zum Patientenmodul wurde von der DOG kofinanziert. Es besteht eine Förderung der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung für die Jahre 2025 bis 2027.
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Zusammenfassung

Uveitiserkrankungen sind insgesamt selten und stellen daher häufig eine signifikante Herausforderung in der Behandlung dar. In Deutschland gehört die nichtinfektiöse Uveitis zu einer der häufigsten Ursachen für eine erhebliche funktionelle Einschränkung bis hin zur Erblindung im erwerbsfähigen Alter. Die aktuellen Leitlinien geben Aufschluss über den Zeitpunkt und die Art der Einleitung einer Therapie, enthalten jedoch keine Empfehlungen für den Zeitpunkt und die Art der Reduktion bzw. Beendigung einer Therapie. Mit dem Ziel, die Evidenz für eine Therapiereduktion und -beendigung zu verbessern, wurde vor über 5 Jahren das Treatment-Exit-Options-for-Uveitis-Register (TOFU) initiiert. In den vergangenen 5 Jahren konnte das Register unter Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Stiftung Auge und Industriepartnern zunächst national etabliert werden und konnte mittlerweile um einzelne europäische Länder erweitert werden. Das Register steht unter der Schirmherrschaft der Sektion Uveitis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Die Analyse der Baseline-Daten der ersten 1000 Patient*innen zeigt, dass im prospektiv dokumentierten Patientengut am häufigsten eine intermediäre Uveitis, gefolgt von einer posterioren Uveitis, Panuveitis und einer retinalen Vaskulitis vorliegt. In 75,9% der Fälle manifestierte sich die Erkrankung bilateral. Das durchschnittliche Sehvermögen lag bei 0,22 ± 0,36 logMAR. Bei Patient*innen mit Panuveitis war das Sehvermögen mit 0,27 ± 0,39 logMAR am schlechtesten. Eine schwerwiegende Sehbeeinträchtigung (> 1,0 logMAR) wurde bei Baseline lediglich bei 1% der Patient*innen beobachtet. Die Fortsetzung sowie die europäische Ausweitung werden in den kommenden Jahren kontinuierlich die Generierung qualitativ hochwertiger Daten gewährleisten und damit helfen, Empfehlungen zum Therapieende erarbeiten zu können.



Publikationsverlauf

Eingereicht: 25. November 2024

Angenommen: 26. Januar 2025

Accepted Manuscript online:
29. Januar 2025

Artikel online veröffentlicht:
02. Juni 2025

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