Sprache · Stimme · Gehör 2023; 47(04): 184-185
DOI: 10.1055/a-2145-6112
Sehen – Erkennen – Verstehen

Erworbenes neurogenes Stottern

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Erworbenes neurogenes Stottern ist selten. Es kann in jedem Alter durch eine ein- oder beidseitige Hirnschädigung meist innerhalb einer Woche nach Ereignis entstehen. Bei Männern im mittleren bis höheren Lebensalter kommt es häufiger vor. 50 % der Fälle werden durch einen Apoplex ausgelöst [1], als weitere Ursachen gelten Hirndysfunktionen (z. B. durch Migräne oder spezielle Psychopharmaka). Unterschieden wird diese Form des erworbenen Stotterns von psychogen bedingten Formen, die sich in der Regel nach der Pubertät manifestieren (durch Psychotrauma oder im Rahmen einer psychiatrischen Grunderkrankung) [2].

Fazit

Das erworbene neurogene Stottern der Patientin bildete sich erfreulicherweise zurück, obwohl prognostisch ungünstige, beidseitige periventrikuläre Läsionen in den Basalganglien bestanden. Weitere gezielte Einzelfallstudien sollten zeigen, ob der Zeitpunkt des Einsetzens der Therapie diese Remissionstendenzen gezielt unterstützen konnte und/oder ob die Art der Therapie zur Unterstützung der Sprechflüssigkeit optimal beigetragen hat.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. Dezember 2023

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