Dtsch Med Wochenschr 2018; 143(14): 997
DOI: 10.1055/a-0623-9767
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mandeln lieber drin lassen

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Publication Date:
13 July 2018 (online)

Wem vor dem 9. Geburtstag die Gaumenmandeln entfernt wurden, der leidet in den Folgejahren dreimal so wahrscheinlich unter allergischen oder infektiösen Krankheiten der oberen Atemwege – darunter Asthma, Influenza und Pneumonie. Nach der Entfernung der Rachenmandeln war das Risiko für diese Erkrankungen verdoppelt, außerdem bekamen die Betroffenen häufiger COPD und Konjunktivitiden. Viele der Probleme, die für die OP-Indikation verantwortlich waren, wie Atemnot und chronische Mittelohr- oder Nebenhöhlenentzündungen, traten schon bald nach dem Eingriff wieder auf. Für die Studie wurde eine große dänische Datenbank ausgewertet. [nd]

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Sind sie noch da? Eine bevölkerungsbezogene Kohortenstudie zeigte, dass die Indikation zur Mandel-OP vermutlich kritischer gestellt werden sollte. Quelle: Schünke M, Schulte E, Schumacher U et al. Das lymphatische Gewebe des Rachenrings. In: Schünke M, Schulte E, Schumacher U et al., Hrsg. Prometheus LernAtlas – Kopf, Hals und Neuroanatomie. 4. Auflage. Thieme; 2015. doi:10.1055/b-004-129728