Zusammenfassung
Patienten mit Typ-2-Diabetes weisen ein erhöhtes Risiko auf, Symptome einer
Herzinsuffizienz zu entwickeln. Diese können zusammen mit einer reduzierten
(HFREF, systolische Herzinsuffizienz) oder einer erhaltenen (‚preserved‘)
linksventrikulären Funktion (HFPEF, diastolische Herzinsuffizienz) auftreten.
Die Pathophysiologie beider Entitäten ist unterschiedlich und beinhaltet eine
Störung des kardialen Metabolismus und gleichzeitig der koronaren Zirkulation.
Obwohl Diabetes und Herzinsuffizienz oft gemeinsam miteinander auftreten, ist
das Management dieser Patienten im Hinblick auf den spezifischen Nutzen oder
mögliche Risiken einer antidiabetischen Therapie unzureichend untersucht. Aus
diesem Grund sollten sowohl aus pathophysiologischer wie auch klinischer Sicht
1) Diabetiker mit Symptomen einer Herzinsuffizienz mit Hilfe von Herzecho und
Gewebe-Doppler hinsichtlich der systolischen wie auch diastolischen
linksventrikulären Funktion differenziert werden. 2) Die Herzinsuffizienz bei
Diabetikern verdient aufgrund ihrer schlechten Prognose und ihrer Interaktionen
ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit. 3) Eine optimierte Blutzuckersenkung ist
in Kombination mit einer Reduktion anderer kardiovaskulärer Risikofaktoren
bewiesenermaßen bei systolischer Herzinsuffizienz sinnvoll und vermutlich
ebenfalls nützlich beim Vorliegen einer diastolischen Herzinsuffizienz. 4)
Antidiabetische Medikamente sollten spezifisch auf beide Entitäten ausgerichtet
sein. Es existieren jedoch leider nur wenige prospektive kontrollierte Studien.
Daher sollten zukünftige Interventionsstudien besonders auf die Reduktion
klinischer Ereignisse und die Verbesserung der Lebenserwartung diabetischer
Patienten mit verschiedenen Formen einer Herzinsuffizienz zielen.
Abstract
Patients with type 2 diabetes have an increased risk for developing symptoms of
heart failure. These can be accompanied by a reduction of left ventricular
ejection fraction (HFREF, systolic heart failure) or by a preserved function
(HFPEF, diastolic heart failure). The pathophysiology of both entities is
distinct and involves impairment of myocardial metabolism and coronary
circulation alike. Although diabetes and heart failure often coincide, the
management of these patients particularly with respect to the specific benefits
or possible hazards of antidiabetic treatment is vague. Therefore, from a
pathophysiological as well as clinical viewpoint, 1) diabetic patients with
symptoms of heart failure have to be differentiated regarding systolic as well
as diastolic left ventricular function by echocardiography and tissue doppler
imaging. 2) Heart failure in diabetic patients needs similar attention due to a
prognosis and interactions. 3) Optimized blood glucose lowering in combination
with improvement of other cardiovascular risk factors is evident for HFREF and
is assumed to be beneficial for HFPEF. 4) Antidiabetic medication has to be
specifically adapted for both entities. As prospective, controlled studies are
scarce, future interventional studies should specifically focus on clinical
outcome in diabetic patients with different entities of heart failure.
Schlüsselwörter
Herzinsuffizienz - Diabetes mellitus - Pathogenese - diabetische
Kardiomyopathie - antidiabetische Behandlung
Keywords
heart failure - diabetes mellitus - pathogenesis - diabetic cardiomyopathy - antidiabetic
treatment