Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 1994; 04(1): 10-14
DOI: 10.1055/s-2008-1061994
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Plasmaspiegelverläufe von Gastrin und Somatostatin nach Gabe von Wässern mit unterschiedlichen Ionengehalten

Levels of plasma gastrin and somatostatin after intake of water with different mineral componentsR. Feger, C. Gutenbrunner
  • Institut für kurmedizinische Forschung (Leiter: Prof. Dr. G. Hildebrandt), Bad Wildungen
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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

The influence of drinking waters (500 ml each) with different ionic compositions on the levels of gastrin and somatostatin in the peripheral blood was studied on 11 and 13 healthy young male volunteers, respectively. Compared with deionised water, the addition of CO2 (2050 ± 250mg/l) resulted in a reduced lowering of the gastrin level and caused a stronger, but delayed increase of the somatostatin level. This shows the necessity to use waters with nearly the same content of CO2 as standard solutions when studying the gastrointestinal effects evoked by drunken waters.

The addition of 4g/l NaCl and CO2 to the deionised water resulted in a significant lowering of the gastrin level up to 50 minutes after drinking, whereas the level of somatostatin remained nearly constant.

Three sodium containing medicinal mineral waters were also examined in this study. All of them changed the levels of the examined hormones in a way that suggested an increase of the secretion of gastrin acid only within the first 10 minutes. However, looking at a longer time interval, a lowering of the secretion of gastric acid may occur. The hormon levels differed in altitude and trend and also chronically.

Zusammenfassung

Die Akutveränderungen der Hormonspiegel von Gastrin und Somatostatin wurden an 11 bzw. 13 gesunden männlichen Probanden im peripheren Blut nach Gabe von 500 ml unterschiedlicher Wässer untersucht. Die Hormonkonzentrationen veränderten sich sowohl in Richtung und Größe sowie in ihrem zeitlichen Verlauf in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Wässer.

Der Zusatz von CO2 (2050 ± 250mg/l) zu entionisiertem Wasser bewirkte eine verminderte Absenkung des Gastrinspiegels (p < 0,10) und einen zeitlich nachlaufenden starken Anstieg des Somatostatinspiegels (p < 0,10). Eine vergleichende Untersuchung verschiedener Wässer bezüglich ihrer Wirkung auf gastrointestinale Hormone setzt daher einen annähernd gleichen C02-Gehalt voraus.

Wurde dem entionisierten Wasser mit CO2-Anreicherung zusätzlich 4g/l Kochsalz zugesetzt, so resultierte eine signifikante Verminderung der Gastrinkonzentration (gegenüber dem Ausgangswert), die bis 50 min nach dem Trinken anhielt. Der Somatostatinspiegel blieb dadurch unbeeinflußt.

Drei getestete, natriumhaltige Heilwässer bewirkten während der ersten 10 Minuten Veränderungen der beiden Hormonspiegel, die auf eine Anregung der Magensäuresekretion hindeuteten. Diese Konstellation dauerte jedoch nur 10 Minuten und kehrte sich dann ins Gegenteil um, so dass sich bei einer Betrachtung mit gröberer Zeitauflösung das Bild einer Sekretionshemmung mit einem Maximum bei 20-50 Minuten ergab.

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