Minim Invasive Neurosurg 1988; 31(4): 118-122
DOI: 10.1055/s-2008-1053916
Originalarbeiten - Articles

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Pseudotumoröse Formen spontaner intrazerebraler Hämatome

Pseudotumorous types of spontaneous intracerebral haematomasA. Kühner, D. Scheidet
  • Neurochirurgische Universitätsklinik Heidelberg
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Pseudotumoröse Formen intrazerebraler Spontanblutungen sind bekannt. Sie sind durch einen atypischen Verlauf mit chronischer Progredienz, oft fehlendem akutem Beginn sowie durch atypische CT-Befunde gekennzeichnet. Entsprechende Mitteilungen, sei es unter dem klinischen oder dem radiologischen Aspekt, liegen vor. Eine klinisch-radiologisch kasuistische Zusammenstellung gibt es unseres Wissens bisher jedoch nicht. Es wird über eine Serie von 13 Patienten berichtet, die aufgrund klinisch-radiologischer Befunde unter dem Verdacht eines Hirntumors operiert wurden. In elf Fällen waren es sowohl Klinik (progredienter Verlauf) als auch CT (atypisches Bild), welche zu dieser Diagnose führten. In zwei Fällen wurde trotz typischer „Hämatomanamnese“ aufgrund des atypischen CT ein Tumor angenommen. Die beobachteten atypischen CT- Befunde werden ausführlich diskutiert und lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen: abnorm lang anhaltende Hyperdensität, diffuse oder fleckförmige Kontrastmittelanreicherung, Ringstrukturen und auch nach Kontrastmittelgabe hypodens verbleibende Areale. Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß in diesen Fällen weder klinisch noch radiologisch ein Tumor absolut sicher ausgeschlossen werden kann und empfehlen deshalb eine systematische Abklärung durch Operation oder stereotaktische Biopsie.

Abstract

Pseudotumorous types of spontaneous intracerebral haematomas are known from clinical or radiological publications. To our knowledge no study has been conducted dealing with both aspects. A series of 13 cases of spontaneous intracerebral haematomas operated upon as tumours, is reported. In 11 cases the association of atypical clinical course and atypical CT led to the diagnostic error. In 2 cases atypical CTs were erroneous despite a typical clinical course. The atypical clinical features were a progressive course or seizures. The atypical CT fmdings concerned prolonged hyperdensities, contrast enhance ment, ring-shaped and hypodense areas. After discussion of these various findings the authors conclude that a tumour can never be excluded definitely in such cases, and advocate definitive clearing of diagnosis by operation or stereotactic biopsy.

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