Solitäre intrakranielle Spätmetastase eines Granulosazelltumors des Ovar

Zusammenfassung

Es wird der Fall einer sehr seltenen solitären intrakraniellen Spätmetastase eines Granulosazelltumors vorgestellt. Die 75jährige Patientin wurde im Juni 1989 wegen zunehmender Kopfschmerzen stationär aufgenommen. Neurologisch imponierte eine dezente Hemisymptomatik linksseitig, eine Ankleide-Apraxie sowie ein hirnorganisches Psychosyndrom mit nächtlichen Unruhezuständen. Zehn Jahre zuvor wurde bei der Patientin ein Granulosazelltumor des Ovar entfernt, anschließend erfolgten Chemotherapie und Radiatio. Computer- und kernspintomographisch fand sich bei der Aufnahme eine kalottennah gelegene Raumforderung mit zystischen und soliden Anteilen rechts parietookzipital. Der Tumor ließ sich makroskopisch in toto entfernen; der postoperative Verlauf gestaltete sich ohne Komplikationen. Der Primärtumor des linken Ovars und die zerebrale Metastase wiesen ein weitgehend übereinstimmendes histologisches Bild auf. Weitere Therapiemaßnahmen wurden nicht durchgeführt. Bei der ersten Routine-Nachuntersuchung nach sechs Monaten konnte sowohl klinisch als auch computertomographisch kein pathologischer Befund erhoben werden.

Abstract

A 75-year old patient was admitted to hospital in June 1989. She was suffering from headache since three months. In the neurological examination a mild hemiparesis on the left side, personal changes and apractic disturbances could be found. 10 years before a granulosa-cell tumour of the left ovary was extirpated, postoperatively the patient received radiation and polychemotherapy. CT-scan and MRI of the head showed a tumour parieto-occipital on the right hemisphere with multiple cystic and solid areas. The tumour was extirpated in toto. The postoperative course was uneventful. Primary tumour of the left ovary and intracranial metastasis showed the same histological findings.

Key words

Granulosa-cell tumour - Intracranial metastases