Aktuelle Rheumatologie 1993; 18(2): 44-49
DOI: 10.1055/s-2008-1047314
Originalien

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sonographisch gesteuerte Punktionen bei chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen

Sonographically Monitored Punctures in Chronic Inflammatory Joint DiseasesS.  Sell , I.  Gutsche1 , W.  Konermann2 , J.  Zacher
  • Orthopädische Universitätsklinik Tübingen
  • 1Radiologische Diagnostik der Universitätsklinik Tübingen
  • 2Orthopädische Universitätsklinik Münster
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Publication History

Publication Date:
18 February 2008 (online)

Abstract

The results of 75 sonographically guided punctures and injections in joints and soft tissues of the extremities of patients with chronic inflammatory diseases were evaluated at the Orthopedic University Clinics Tübingen and Münster. 12 synoviortheses, 42 times therapeutical and 21 times diagnostic reasons led to the ultrasound guided puncture. Complications of this method could not be documented. 4 different techniques of ultrasound guided puncture are demonstrated. The exact position of the needle can be controlled and documented with the help of ultrasound. Under sonographic control and documentation local aggressive drugs can be injected at the indicated joint or soft tissue. Indications, advantages and problems of this procedure are discussed.

Zusammenfassung

Zwischen Januar 1988 und Dezember 1991 wurden 75 sonographisch kontrollierte Punktionen und Injektionen bei Patienten mit chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen an den Orthopädischen Universitätskliniken Tübingen und Münster dokumentiert. 12mal wurde eine Synoviorthese durchgeführt, 42mal handelte es sich um ultraschallgeführte Punktionen aus therapeutischen und 21mal aus diagnostischen Gründen. Komplikationen im Sinne von Infektionen und Blutungen konnten nicht aufgezeigt werden. In allen Fällen konnte die Nadel im erwünschten Areal plaziert werden. Zur sonographischen Punktion wurden 4 verschiedene Vorgehensweisen benutzt: Punktion nach vorheriger exakter Markierung der Punktionsstelle, die sogenannte ,,Freihandtechnik", Punktion mit Standardschallkopf und angekoppeltem Zielgerät und die Punktion mit speziellem Schallkopf und integrierter Zielvorrichtung. In der täglichen Praxis haben sich die Freihandtechnik und Punktion nach Markierung der Punktionsstelle in der Arthrosonographie am stärksten durchgesetzt. Bei Punktionen von Patienten mit chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen kann die Lage der Nadel exakt kontrolliert und dokumentiert werden. Unter sonographischer Kontrolle ist eine sichere Applikation von Wirkstoffen - z.B.Kortikoiden - möglich und eine Fehlinjektion in das umgebende Gewebe - z.B. Sehnengewebe - mit den damit eventuell verbundenen Nebenwirkungen kann verhindert werden. Bei der Synoviorthese erfordert die lokale hohe Aggressivität der verwendeten Substanzen eine gesicherte und möglichst auch dokumentierte intraartikuläre Lage der Nadel. Der Ultraschall bietet hier eine gute, reproduzierbare, kostengünstige und nicht zeitaufwendige Möglichkeit.

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