Z Orthop Unfall 1984; 122(5): 643-650
DOI: 10.1055/s-2008-1045044
© 1984 F. Enke Verlag Stuttgart

Die Lunatummalazie und ihre Behandlung mit Lunatumexstirpation

Malacia of the Lunate Bone and its Treatment by ExtirpationE. Schmitt, M. Hassinger, H. Mittelmeier
  • Orthopädische Universitätsklinik Homburg/Saar (Direktor: Prof. Dr. med. H. Mittelmeier)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Lunatummalazie ist eine der häufigsten aseptischen Knochennekrosen und betrifft vor allem Patienten zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr, die also noch voll im Erwerbsleben stehen. Nach Darstellung der Klinik und Diskussion der in der Literatur angegebenen ätiopathogenetischen Überlegungen erfolgt ein chronologischer Überblick über die angegebenen Behandlungsverfahren teils konservativer teils operativer Art und über die Ergebnisse. Es wird die von Mittelmeier (1965) eingeführte eigene Behandlungsmethode beschrieben, wobei nach Exstirpation des Lunatums die Auffüllung der durch die Exstirpation entstandenen Lücke mit einem Weichteillappen erfolgt. Dieses Füllmaterial besteht aus einem volar gestielten Weichteillappen aus Kapselgewebe und epitendinösem Gewebe der tiefen Beugesehnen. Anhand einer größeren Kasuistik mit 42 nach dieser Methode operierten Fällen - die größte Kasuistik mit Lunatumexstirpation in der uns bekannten Literatur - werden die Behandlungsergebnisse aufgezeigt aufgrund einer klinischen und röntgenologischen Nachuntersuchung von 20 zur Nachuntersuchung erschienenen Patienten. Bei den übrigen Fällen erfolgte die Auswertung nach Krankenblattaufzeichnungen.

Langfristig gelang es mit dieser Methode in 80% der Fälle ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Eine wesentliche Arthrose zwischen Os naviculare und Radius wurde auch nach Jahren nicht beobachtet, so daß unseres Erachtens die von Mittelmeier angegebene Methode auch bei fortgeschrittenen Stadien der Lunatummalazie mit Fragmentierung und Zusammensinterung empfehlenswert erscheint.

Abstract

The malazie of the Os lunatum ist one of the most frequent aseptic bone-necroses. It is found mainly with patients between the age of 25 and 35 years. That means that most of our patients are working füll time. We give a clinical report of the disease and discuss the different aetiopathogenetic mechanisms according to the literature. In addition we give a cronological survey over possible methods of treatment both conservative and operative. We describe our method of treatment introduced by Mittelmeier (1965). In this method the gap that arises by resection of the Os lunatum is filled with a helved piece of soft tissue. This filling-material consists of a volar helved piece of the joint-capsula and of epitendinosus tissue of the deep flexor-tendons.

In the Orthopaedic University Hospital in Homburg/Saar we have a casuistic of 42 cases treated by this method. This is the biggest casuistic in the literature as fare as we know. We report our results of treatment based an a clinical and X-ray examination. With this method we had satisfying longterm results in 80% of the cases. Even after years we hardly found an arthrosis between Os naviculare and radius. According to these results we recommend the method after Mittelmeier for the treatment of the malazie of the Os lunatum even for severe cases with fragmentation and collaps of the Os lunatum.

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