Z Orthop Unfall 1996; 134(4): 305-308
DOI: 10.1055/s-2008-1039766
© 1996 F. Enke Verlag Stuttgart

Bestimmungen des Skelettalters mit dem Oxford-Score bei Kindern mit Epiphyseolysis capitis femoris

The Determination of the Skeletal Age by the Oxford-Score in Children with Slipped Femoral EpiphysesSt. Vick, D. Jaster, G. Kundt, J. Plath, R. Schulze
  • Klinik für Orthopädie der Universität Rostock (Direktor: Prof. Dr. med habil. J. Mach)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. März 2008 (online)

Zusammenfassung

In einer retrospektiven Analyse wurden Beckenübersichts-Röntgenaufnahmen von 47 Kindern mit einer Epiphyseolysis capitis femoris und 24 hüftgesunden Kindern von 4 Untersuchern zur Bestimmung des Skelettalters nach dem Oxford-Score ausgewertet. Zusätzlich wurden Größe und Gewicht der Kinder erfaßt. Die Auswertung zeigte, daß die Kinder zum Zeitpunkt des Auftretens der Epiphyseolyse bei normalem Größenwachstum zu 72% ein Gewicht oberhalb des Normbereiches aufwiesen. Das mittlere chronologische Alter war um drei Jahre höher als das durch den Score ermittelte Skelettalter. Die lineare Regressionsanalyse zeigte, daß die Kinder mit Epiphyseolysis capitis femoris schon zu Beginn des fraglichen Altersabschnittes ein deutliches Defizit in der Skelettreife gegenüber der Vergleichsgruppe hatten, was bei den älteren Kindern mit Epiphyseolyse noch zunehmend größer wurde. Damit wiesen alle Kinder mit Epiphyseolysis capitis femoris unabhängig von ihrem chronologischen Alter eine fast gleiche, deutlich unter der Altersnorm liegende Skelettreife auf. Diese Ergebnisse sprechen im Zusammenhang mit dem meist vorhandenen Übergewicht für das Vorliegen hormoneller Störungen mit gestörter Knochenreifeentwicklung in der Ätiologie dieser Erkrankung.

Abstract

Pelvis radiographs of 47 children with slipped capital femoral epiphyses (SCFE) and 24 without a hip disorder were reviewed in a reirospective study by four readers to determine the skeletal age by the Oxford method. 72% of the children suffering from SCFE had a body weight above the standard level but a normal body height at the time of diagnosis. The mean Chronologic age was 3 years higher than the skeletal age determined by the Oxford-score. The linear regression analyses showed that children with SCFE have had a skeletal maturation delay in comparison with the normal group at the beginning of the age period in question. This deficiency became greater as chronologic age increased. All children wilh the SCFE disease showed a nearly uniform skeletal age clearly below the bone age standard irrespective of their chronologic age. These results, in connection with obesity in most cases. support the idea of hormonal disorders with delayed skeletal maturation development in the aetiology of SCFE disease.

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