Z Orthop Unfall 1999; 137(4): 340-344
DOI: 10.1055/s-2008-1039722
Wirbelsäule

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Contusio spinalis nach einem Trauma der Halswirbelsäule - Relevanz des sagittalen Wirbelkanaldurchmessers*

Contusio spinalis after Trauma of the Cervical Spine - The Importance of the Sagittal Diameter of the Cervical Spinal CanalM. Wick, E. J. Müller, M. P. Hahn, G. Muhr
  • Chirurgische Klinik und Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. G. Muhr) Berufsgenossenschaftliche Kliniken “Bergmannsheil”, Ruhruniversität, Bochum
* Die vorgelegte Arbeit zur Untersuchung der Contusio spinalis wurde durch keine finanziellen Mittel von medizinischen oder nichtmedizinischen Institutionen unterstützt
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Publication Date:
14 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Fragestellung: Ziel der vorliegenden Arbeit war eine Untersuchung über die Bedeutung des sagittalen Wirbelkanaldurchmessers auf die Entwicklung einer zervikalen Myelopathie. Ferner sollte geklärt werden, ob eine Korrelation zwischen einer bestehenden Wirbelkanalstenose und der Progredienz neurologischer Störungen nachzuweisen ist? Patienten und Methode: Der “Pavlov-Index” wurde bei 14 Patienten mit einer Contusio spinalis errechnet und mit einer Vergleichsgruppe aus 14 Patienten, die eine Distorsion der Halswirbelsäule erlitten, verglichen. Der Pavlov-Index bildet sich aus dem Sagittaldurchmesser des Wirbelkanals und der anterior-posterioren Breite des entsprechenden Wirbelkörpers. Ergebnisse: Bei acht Patienten mit einer Contusio spinalis konnte eine Wirbelkanalstenose festgestellt werden, während in der Vergleichsgruppe keine Einengung gefunden wurde. Bei den übrigen Patienten mit einer Contusio lagen erhebliche degenerative Veränderungen der Halswirbelsäule vor. Im Gesamtvergleich war der Wirbelkanaldurchmesser der Contusio-Gruppe signifikant vermindert. Im Durchschnitt vergingen 8,5 Tage bis zur vollständigen Regression der neurologischen Symptome. Bei 4 Patienten konnte keine vollständige Regression erzielt werden. Schlußfolgerungen: In den Untersuchungen konnte demonstriert werden, daß ein zu enger Wirbelkanal das Auftreten einer Contusio spinalis begünstigt, die meßbaren morphologischen Parameter jedoch keinen Rückschluß auf den weiteren Verlauf erlauben.

Abstract

Purpose: The purpose of this study was to analyze the relationship between spinal Stenosis and cervical myelopathy. Furthermore it was to investigate whether there is a correlation between spinal Stenosis and progression of neurologic Symptoms? Patients and Methods: Using the Pavlov ratio method, we compared 14 patients with a contusio spinalis with 14 patients who suffered from a distorsion of the cervical spine. This ratio is calculated by the sagittal diameter of the spinal canal with the anteroposterior width of the vertebral body. Results: In eight patients with a contusio spinalis, there was a spinal Stenosis, while there was none in the distorsion group. The remaining patients with a contusio had severe degenerative changes in routine roentgenograms of the cervical spine. The Pavlov ratio was statistically significant reduced in the contusio group. After 8.5 days there was a complete regression of neurologic Symptoms, whereas in 4 patients there was no full recovery. Conclusion: To conclude we demonstrated that a spinal Stenosis promotes a contusio spinalis but there is no evidence that the Pavlov ratio allows Statements concerning the progression of the injury.

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