Geburtshilfe Frauenheilkd 1989; 49(5): 416-422
DOI: 10.1055/s-2008-1036394
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur differenzierten Indikationsstellung der operativen Techniken in der Reproduktionsmedizin - Mikrochirurgie, IVF und ET, GIFT und TET

Differentiated Indication of Surgical Techniques in Reproductive Medicine - Microsurgery, IVF and ET, GIFT and TETR. Wiedemann, H. Hepp
  • Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum Großhadern, Frauenklinik
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Mit der Geburt des ersten Kindes nach In-vitro-Fertilisation und Kmbryotransfer (IVF + ET) im Jahre 1978 und der Verbreitung des intratubaren Gametentransfers (Gamete Intra-Fallopian Transfer - GIFT) seit 1984 hat die operative Reproduktionsmedizin eine deutliche Erweiterung gefunden.

Dadurch, daß nun neben der bereits etablierten mikrochirurgischen Korrektur von Eileiterpathologien weitere additive Maßnahmen der operativen Behandlung der ungewollten Kinderlosigkeit zur Verfügung stehen, hat sich auch die Diskussion um den Stellenwert dieser Methoden entfacht. Es ist unserer Ansicht nach nicht sinnvoll, Mikrochirurgie, IVF und ET und GIFT als konkurrierende Therapieverfahren zu sehen; an großen Frauenkliniken sollten diese Methoden alle angeboten werden können; es sollte damit erreicht werden, daß jedes Ehepaar indikationsbezogen der besten Therapie des unerfüllten Kinderwunsches zugeführt werden kann. Dies setzt voraus, daß dem beratenden Arzt die Erfolgszahlen der verschiedenen operativen Techniken der Reprodukionsmedizin bekannt sind. Es soll in diesem Artikel versucht werden herauszuarbeiten, welche Therapie für das ratsuchende Ehepaar die geeignetste und erfolgversprechendste darstellt.

Abstract

The birth of the first baby following in-vitro fertilisation and embryo transfer (IVF/ET) in 1978 and the introduction of gamete intrafallopian transfer (GIFT) in 1984 have increased the treatment modalities in operative reproductive medicine.

In tubal pathology, there are besides microsurgery now so-called additive methods available for treating infertility. With regard to the indications, there has been severe confusion, and it is therefore imperative to define special indications for IVF/KT, microsurgery and GIFT. We do not consider these treatment modalities as alternative methods. Reproductive centres should offer all these treatments to guarantee an appropriate individual programms; for each couple. Therefore, knowledge of pregnancy rates is a prerequisite for the doctor. The aim of this paper is, to define the optimal therapy while taking into account the individual problems of each couple.