Klin Padiatr 1987; 199(2): 103-107
DOI: 10.1055/s-2008-1026772
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchung zur nächtlichen Veränderung von Cortisol, Katecholaminen, C-AMP und Histamin bei Kindern mit nächtlichem Asthma bronchiale und bei gesunden Kindern

Study of Nocturnal Changes in Cortisol, Catecholamines, C-AMP, and Histamine in Children with Nocturnal Bronchial Asthma and in Healthy ChildrenTh.  Zimmermann , Monika  Nagel
  • Kinderklinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

We analyzed the concentration of plasmaepinephrine, norepinephrine, dopamine and C-AMP and urinary Cortisol, histamine and creatinine in 28 children over a period from 4 p.m. to 8 a.m. 15 children were suffering from nocturnal asthma, 13 had no asthma problems. The cortisol-levels of both, the asthmatic and the healthy children were almost identical, the minimum cortisol-concentrations were found at 8 p.m. The concentration of plasmaepinephrine in the asthmatic children was significantly higher than in the control group. Both groups showed minimum levels at 12 p.m. Plasmanorepinephrine showed a continous course with a raise in the early morning hours in both groups. Children without asthma had a continous decrease of norepinephrine during the sleeping period and an increase in the early morning. Dopamine was significantly lower in the asthmatics. C-AMP was also on a lower level, but the difference between both groups was not significant. Histamine showed an extreme variability in the asthmatic children and was on higher levels during the whole period compared to the control group. The raised epinephrine levels in children with nocturnal asthma could be understood as compensation to a dysfunction of the receptor-transducer-adenylcyclase-complex of β2-receptors. A reduction of β2-receptors by anti-asthmatic therapy could also be responsible for these epinephrine levels. The significant difference in dopamine levels between children with and without nocturnal asthma is poorly understood. The increase of epinephrine and the decrease of dopamine could be caused by a modulated synthesis of catecholamines in children suffering from nocturnal asthma.

Zusammenfassung

Wir untersuchten die Plasmakonzentrationen von Adrenalin, Nor-Adrenalin, Dopamin, C-AMP sowie die Urinkonzentrationen von Cortisol, Histamin und Kreatinin bei 28 Kindern zwischen 16 Uhr und acht Uhr des darauffolgenden Tages. 15 Kinder litten an überwiegend nächtlichem Asthma bronchiale, die Kontrollgruppe bestand aus 13 gesunden Kindern. Die Cortisolspiegel der Asthmakinder und der gesunden Kinder verliefen nahezu identisch, die niedrigsten Werte wurden bereits um 20 Uhr gemessen, hierauf folgte wieder ein Anstieg in beiden Gruppen bis vier Uhr morgens, anschließend stiegen die Werte der Asthmagruppe über das Ausgangsniveau von 16 Uhr an. Die Adrenalinspiegel waren in der Asthmagruppe signifikant höher als in der Kontrollgruppe. Die niedrigsten Werte wurden in beiden Gruppen um 24 Uhr gemessen. Die Noradrenalinspiegel zeigten einen gleichmäßigen Verlauf mit einem Anstieg in beiden Gruppen zwischen vier Uhr und acht Uhr morgens. Die Kinder aus der Kontrollgruppe wiesen einen gleichmäßigen Abfall des Noradrenalins während der Schlafperiode bis vier Uhr morgens auf, in der Asthmagruppe war der Verlauf unverändert. Dopamin war in der Asthmagruppe signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe. Auch das C-AMP verlief in der Asthmagruppe unter den Werten der Kontrollgruppe, der Unterschied war hier jedoch nicht signifikant. Die Histaminwerte zeigten in der Asthmagruppe eine extreme Streuung, die Werte lagen über den Meßwerten der Kontrollgruppe. Die erhöhten Adrenalinspiegel bei Kindern mit nächtlichem Asthma bronchiale können als Ausgleichsreaktion auf eine Fehlfunktion des Rezeptor-Transducer-Adenylzyklase-Komplexes der β2-Rezeptoren angesehen werden. Eine Reduzierung der β2-Rezeptoren durch Therapiemaßnahmen könnte ebenfalls zu erhöhten Adrenalinwerten führen. Der signifikante Unterschied zwischen den Dopaminwerten der Asthmagruppe und der Kontrollgruppe ist unklar. Die erhöhten Adrenalinwerte und die verminderten Dopaminwerte könnten auf eine veränderte Katecholaminsynthese bei Kindern mit überwiegend nächtlichem Asthma bronchiale hinweisen.

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