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DOI: 10.1055/s-2008-1026257
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Schwangerschaft bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Mütterliche und kindliche RisikenPregnancy in Women with Crohn's Disease and Colitis UlcerosaRisks for Mother and ChildPublication History
Publication Date:
18 March 2008 (online)
Zusammenfassung
Für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen ist ein familiär gehäuftes Auftreten nachgewiesen. Wiederholungsrisiken für Verwandte 1. Grades betragen etwa 1 bis 5%. Eine Schwangerschaft wird im allgemeinen durch die Darmkrankheit nicht negativ beeinflußt, sofern die Konzeption in der Remission erfolgte. Bei entzündlicher Aktivität zum Konzeptionszeitpunkt besteht ein etwas erhöhtes Risiko für Fehlgeburten. Bei Erstmanifestation der Darmerkrankung muß, insbesondere im Falle eines M. Crohn, mit einer deutlich erhöhten Gefährdung für Mutter und Kind gerechnet werden. Der Krankheitsverlauf von Patientinnen mit entzündlichen Darmerkrankungen wird im inaktiven Stadium durch eine Schwangerschaft im allgemeinen nicht ungünstig beeinflußt. Die Rezidivrate im inaktiven Stadium entspricht derjenigen von vergleichbaren Kollektiven ohne Schwangerschaft. Bei einer Schwangerschaft im aktiven Stadium liegen die Risiken für eine ungünstige Beeinflussung des Krankheitsverlaufs jedoch erheblich höher. Kindliche Risiken durch eine medikamentöse Behandlung wurden im allgemeinen als klein eingeschätzt. Familienplanung, Schwangerschaft und Geburt stellen an den Morbus-Crohn- oder Colitis-ulcerosa-kranken Patienten erhöhte psychische Anforderungen, die gegebenenfalls eine entsprechende Behandlung erforderlich machen.
Abstract
Familial occurrence in chronic inflammatory bowel disease is well established. Recurrence risks for first degree relatives range from 1 to 5%. A pregnancy is usually not negatively influenced by the disease. The risks for miscarriages are slightly increased, if conception takes place during periods of inflammatory activity. In the case of first manifestation during pregnancy, however, mother and child are exposed to increased risks. The course of the disease is usually not negatively influenced by pregnancy. The rate of relapse is similar to that of comparable samples without pregnancy. In women with an active disease, the prognosis is considerably poorer. The risk to children as a result of drug therapy can be regarded as low. Family planning, pregnancy and birth entail an increased psychological demand, which, in turn, necessitates specific therapy in some cases.